- Standardsignatur11926
- TitelPfrunger-Burgweiler Ried Pflege- und Entwicklungsplan : Ökologische Grundlagen und Konzeption zum Schutz einer oberschwäbischen Moorlandschaft
- Verfasser
- Verlag
- Erscheinungsjahr1996
- Seiten304 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer97960
- Quelle
- AbstractDas Pfrunger Ried ist mit ca. 2600ha Moorzone das zweitgroesste zusammenhanegende Moorgebiet Oberschwabens. Knapp ein Drittel dieser Flaeche ist derzeit als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im einzelnen handelt es sich um die Gebiete: - NSG Pfrunger-Burgweiler Ried, Lkr. Sigmaringen u. Ravensburg (779,34ha). - NSG Laubbachmuehle, Lkr. Sigmaringen (3,16ha). - NSG Ueberwachsener See, Lkr. Ravensburg (2,49ha). Weite Teile des Rieds sind als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Im Rahmen dieses Gutachtens galt es insbesondere zu pruefen, inwieweit der Schutzzweck durch die heutige Landnutzung beruehrt wird, und ob damit die Schutzfaehigkeit der bedeutsamen Lebensraeume und Lebensgemeinschaften in Frage gestellt wird. Das Untersuchungsgebiet umfasst den Moorkoerper; das hydrologische Einzugsgebiet wurde nicht untersucht. - Das Pfrunger Ried liegt in der Jungmoraenenlandschaft und verdankt seine Entstehung einer Seitenzunge des Rheintalgleterschers. Insgesamt werden Ablagerungsmaechtigkeiten organischer Sedimente von ca. 8m erreicht, wovon die Hochmoorbildungen an den maechtigsten Stellen bis zu 2m ausmachen. Ueber die ehemalige Hoch- /Niedermoor-Grenze ist wenig bekannt. Mehrere Indizien sprechen dafuer, dass die zentrale Moorflaeche ehemals von einem grossen, durch schmale Flachmoorbaender im Bereich der Baeche zuerteilten Hochmoorschild eingenommen wurde. Auf die klimatische Randlage an der Grenze des Hochmoor- Wachstums weist Goettlich (1965) hin. Sowohl die Berechnung des Wasserbilanzquotienten als auch die des Regenfaktors zeigen, dass das Pfrunger Ried mit ca. 990mm Jahresniederschlag und einer Jahresmitteltemperatur von 6,3 Grad C (Goettlich 1977) die Grenzwerte fuer Hochmoor-Wachstum nicht erreicht. - Die ersten Angaben zur Nutzung des Rieds stammen aus dem 14. Jahrhundert. Berichtet wird von gemeinschaftlicher Weidewirtschaft (Allmende)) und Holznutzung. Bemerkenswert ist, dass die Wiesennutzung bereits vor dem 16. Jahrhundert betrieben wurde. Zum Niedergang der extensiven Landnutzung duerfte es im wesentlichen erst um 1950 gekommen sein. Durch grossangelegte Meliorationen wurden weite Teile der Moorlandschaft trockengelegt und in Hochleistungs-Gruenland ueberfuehrt. Die Form des baeuerlichen Handtorfstichs scheint erst um 1820 aufgekommen sein. Der industrielle Torfabbau, in dessen Gefolge groessere Vorfluter entstanden, begann 1857 im Kleinen Trauben. - Derzeit werden knapp 2000ha Moorboden zur Futtergewinnung genutzt. Mit bis zu 5 Schnitten ist die Gruenlandbewirtschaftung sehr intensiv. Entsprechend der Verordnung zum Naturschutzgebiet Pfrunger Ried sind Duengergaben bis 150kg N, 150kg P und 200kg K sowie die Ausbringung von hoechstens 50 m3 Guelle je Hektar genehmigt. In den weniger frostgefaehrdeten Randlagen des Moorgebietes wird stellenweise Silomais angebaut. Die geregelte forstwirtschaftliche Nutzung spielt auf den Moorboeden kaum eine Rolle. Einzelne Stichseen und vor allem die Baggerseen im Kleinen Trauben werden fischereilich genutzt. Teilgebiete sind durch Besucherverkehr stark frequentiert. - Die Vegetation des Pfrunger Rieds wurde anhand wasser- und naehrstoffhaushaltlicher Kriterien gegliedert. Zentrales Schutzobjekt ist die ombrotrophe Hochmoorzonation des Grossen Trauben. Vom inneren Teil ausgehend, eroeffnet sich eine zwar in den Randbereichen wasserhaushaltlich gestoerte, aus moorkundlicher Sicht aber ueberaus wertvolle, knapp 2km lange Abfolge verschiedener Hochmoor- Gesellschaften. In der exzentrisch versetzten Wachstumszone (asymmetrisches Hochmoor) herrscht ein Bult-Schlenken-Komplex mit kleinwuechsigen Bergkiefern, der zu den Raendern hin in einen immer dichter schliessenden Bergkiefern-Moorwald uebergeht. Gerade die nicht durch Torfstiche zerstoerte Kampfzone zwischen Bergkiefer und Moorbirke im Suedwestteil ist eine in den sueddeutschen Hochmooren selten repraesentierte Erscheinung und von wissenschaftlichem Interesse. Fuer eine ehemals weitere Verbreitung von Hochmooren sprechen zahlrei..
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- Klassifikation
| Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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| 1433913 | 11926 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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