Im Rahmen einer bundesweiten Messkampagne wurden bereits 1994/95 vom Umweltbundesamt in Graz an 5 Messtellen Immissionsmessungen der aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol und Xylole durchgefuehrt (UBA-95-124). Die Jahresmittelwerte der Benzolkonzentrationen lagen dabei an den Grazer Messtellen zwischen 5 Myg/m3 und 12,3 Myg/m3. An einer der Messtellen wurde der im "Immissionsschutzgesetz Luft" geplante Immissionsgrenzwert von 10 Myg/m3 Benzol (Jahresmittelwert) ueberschritten. An den beprobten Messtellen wurden damals sehr grosse jahreszeitliche Schwankungen festgestellt. Ein Vergleich der Halbjahresmittelwerte ergab im Winter einen Anstieg der Konzentrationen um ca. 100 Prozent gegenueber dem Sommer. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde nun gemeinsam mit dem Amt der Steiermaerkischen Landesregierung ein Programm zur schwerpunktmaessigen Erfassung der Immissionskonzentrationen von Benzol, Toluol und den Xylolen in Graz ausgearbeitet. Das vorliegende Messprogramm umfasste Messungen an besonders verkehrsexponierten Standorten, sowie Untersuchungen in Wohngebieten in der Naehe von Hauptverkehrstraegern. Weiters waren ein Hoehenprofil und Gradientenmessungen unter Beruecksichtigung von Laermschutzwaenden Bestandteil des Messprogrammes. Fuer die Messungen wurde die Methode der Passiven Probenahme, die sich zur langfristigen Ueberwachung der Immissionssituation bestens bewaehrt hat, eingesetzt (UBA-95-098). Ergaenzend dazu wurde an einigen ausgewaehlten Messpunkten die Belastung an Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid mittels Passivsammler erhoben. Diese Methode wurde angewandt, da aufgrund der deutlich geringeren Kosten gegenueber den kontinuierlichen Messungen, die im Rahmen des Luftguetemessnetzes laufend durchgefuerht werden, eine Verdichtung des Messnetzes moeglich war. Hauptverursacher von Benzolimmissionen sind, trotz Einfuehrung des Katalysators, die Abgase des Kraftfahrzeugverkehrs. Toluol und Xylole finden hauptsaechlich als Loesungsmittel Verwendeung, bzw. entstehen bei unvollstaendigen Verbrennungsprozessen. Stickstoffdioxid ist ebenfalls ein Schadstoff, der in entscheidendem Ausmass vom Kfz-Verkehr verursacht wird. Wesentliche Beitraege zur Belastung mit dem Schadstoff Schwefeldioxid kommen aus dem Hausbrand und aus Grossfeuerungsanlagen, der Verkehr spielt eine untergeordnete Rolle. Fuer Benzol ist im Entwurf zum "Immissionsschutzgesetz Luft" die Festlegung eines Grenzwertes von 10 Myg/m3 als Jahresmittelwert vorgesehen. Daher zielen alle Messprogramme des Umweltbundesamtes auf die Erfassung dieses Langzeitgrenzwertes. Fuer NO2 und SO2 sind Grenzwerte auf Basis von Halbstunden- bzw. Tagesmittelwerten festgelegt. Daher ist ein direkter Vergleich der mittels Passivsammler erhobenen Daten (14-Tage-Mittelwerte) mit den Immissionsgrenzwerten nicht moeglich. Die Messungen wurden von April 1995 bis April 1996 durchgefuehrt. Fuer die Erfassung der aromatischen Kohlenwasserstoffe wurden 14 Messtellen ueber die gesamte messperiode beprobt. In den Wintermonaten, in denen mit hoeheren Konzentrationen zu rechnen ist, wurde die Messtellenanzahl auf 22 ausgeweitet. Die Messungen von Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid wurden ganzjaehrig an 10 Messtellen durchgefuehrt. An drei der Messtellen, die Bestandteil des Luftguetemessnetzes waren, wurden kontinuierlich registrierende Geraete betrieben, an den anderen Messtellen wurden, zeitgleich mit den BTX-Probenahmen, Passivsammler exponiert. An zwei der Messtellen waren zu Vergleichszwecken sowohl Passivsammler als auch kontinuierlich registrierende Geraete im Einsatz. Die Expositionshoehe der Passivsammler betrug, bis auf das Hoehenprofil an der Messtelle Don Bosco, wo in drei verschiedenen Hoehen gemessen wurde, 1,5 Meter. Der Expositionszeitraum war 14 Tage; d.h. waehrend dieses Zeitraumes waren die Passivsammler der Umgebungsluft ausgesetzt und es fand eine Anreicherung der jeweiligen Schadstoffe statt. Fuer die Messungen der aromatischen Kohlenwasserstoffe wurden Aktiv..