Mikrobielle Oekologie als Basis fuer die Verfuegbarkeit von Organismen in der Umweltbiotechnologie, Stammsammlungen. Das Verstaendnis der Interaktionen von Mikroorganismen mit ihrer belebten und unbelebten Umwelt ist eine wesentliche Voraussetzung fuer die gezielte Anwendung in der Umweltbiotechnologie. Daher wird der Stand des Wissens ueber die Rolle von Mikroorganismen in Stoffkreislaeufen, ihre Stoffwechselleistungen und Energieumsetzungen bis hin zu den Abbauleistungen von Schadstoffen, ihre Interaktionen mit anderen Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren und Menschen sowie ihre Funktionen in ausgewaehlten Oekosystemen dargestellt. Die Rolle der Stammisolierung und Charakterisierung sowie Fragen der Stammhaltung, auch in internationalen Stammsammlungen, und von Eigentumsrechten (Patentierbarkeit) werden behandelt. Eine Uebersicht ueber oesterreichische Forschungsarbeiten und internationale Trends in dem weiten Feld der mikrobiellen Oekologie zeigen, dass in diesem Forschungsgebiet Oesterreich mit internationalen Entwicklungen Schritt halten kann und ausgezeichnete Grundlagen fuer moegliche Anwendungen geschaffen werden. Nach Meinung des Autors waere das wissenschaftliche Potential jedenfalls vorhanden. Besser koordinierte Forschungsanstrengungen fuer spezifische oesterreichische Oekosysteme waeren eine wirksame Moeglichkeit, die begrenzten finanziellen Mittel besser zu nutzen. Bioverfahrenstechnik. Biologische Verfahren werden seit vielen Jahrzehnten zur Reinigung von Abwasser-, Abluft- und Abfallstroemen in grossem Umfang eingesetzt, ebenso wie zur Herstellung von Produkten der chemischen, pharmazeutischen und lebensmittelverarbeitenden Industrie, grossteils aus nachwachsenden Rohstoffen. Ueber den heutigen Einsatz hinaus besteht aber noch ein sehr grosses Potential, biologische Vorgaenge in menschliches Wirtschaften einzubeziehen, im Sinn einer nachhaltigen Wirtschaftsweise mit geschlossenen Kreislaeufen nach dem Vorbild der natuerlichen Stoffstroeme. Der Teil "Bioverfahrenstechnik" gibt einen Ueberblick ueber die Theorie und beschreibt die technischen Erfordernisse, Probleme und Loesungen fuer die praktische Umsetzung von Erkenntnissen aus den Biowissenschaften. Erst diese Umsetzung mit der Moeglichkeit einer wirtschaftlichen Nutzung macht aus den im Labor gewonnenen Erkenntnissen eine Technologie, in diesem Fall die Biotechnologie. Im Ueberblick ueber den Einsatz der Biotechnologie in umweltrelevanten Bereichen wird ein eher "entsorgender" (Abwasserreinigung, Abluftreinigung, Abfallbehandlung etc.) und ein eher "prodzierender" Bereich (Rohstofferzeugung) unterschieden. Das technologische Kernstueck von Anlagen der Bioverfahrenstechnik ist der Bioreaktor, in dem fuer die verwendeten Mikroorganismen Lebensbedingungen eingestellt werden, unter denen sie ihre Stoffwechselleistungen optimal erbringen. Die Grundlagen fuer die technische Realisierung dieser Bedingungen in Reaktoren, besonders die Kinetik von Wachstum und Produktbildung sowie die Versorgung mit Naehrstoffen und die Stroemungsverhaeltnisse in Reaktoren werden beschrieben. Die Betriebsweisen von Bioreaktoren und die wichtigsten Bauformen im Zusammenhang mit der Bandbreite der Anwendungen werden dargestellt. Weitere wichtige Verfahrensschritte in der (produzierenden) Biotechnologie vor und nach der eigentlichen biologischen Prozesstufe beinhalten die manchmal notwendige Sterilisation der Naehrmedien und die Abtrennung bzw. Aufarbeitung der erzeugten Produkte. Bedonders kritisch fuer die technische Umsetzung eines Prozesses ist die Masstabsvergroesserung ("Scale-Up") aus dem Labormasstab in den Produktionsmasstab. Beispiele fuer laufende Forschungsarbeiten in Oesterreich auf dem Gebiet der Bioverfahrenstechnik werden gegeben. Der absehbare Forschungsbedarf fuer Oesterreich, auch in Vergleichen mit auslaendischen Entwicklungen, wird dargestellt. Einige in Oesterreich im Anlagenbau fuer die Bioverfahrenstechnik aktive Firmen werden mit ihren Spezialprodukten...