In der vorliegenden Studie wurden die Immissionen der aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol und Xylole gemessen. Benzol kommt dabei besondere Bedeutung zu, da es krebserregende Wirkung aufweist. Im Entwurf des "Immissionsschutzgesetzes Luft" ist die Festlegung eines Immissionsgrenzwertes von 10 Myg/m3 Benzol als Jahresmittelwert vorgesehen. Hauptverursacher fuer Benzolemissionen ist der Kfz-Verkehr. Benzol ist Bestandteil des Kfz-Kraftstoffes und gelangt ueber die Kfz-Abgase, als unverbrannte Treibstoffkomponente und als Abbauprodukt anderer, ebenfalls im Treibstoff enthaltener aromatischer Kohlenwasserstoffe, sowie durch Verdunstungsverluste in die Atmosphaere. Der Benzolgehalt im Benzin ist gesetzlich auf 3 Vol.% limitiert, fuer den Aromatengehalt im Treibstoff, der derzeit zwischen 25 und 40 Vol.% liegt, gibt es keine Limitierung. Von den aromatischen Kohlenwasserstoffen im Abgas stellen Toluol und Xylole den hoechsten Anteil dar. Zur Erhebung des Ist-Zustandes fuehrt das Umweltbundesamt seit 1991 Immissionsmessungen der aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol und Xylole durch. Die hoechsten, bisher bestimmten Konzentrationen traten an stark befahrenen Strassen bzw. in der Naehe von Kraftstoffumschlagplaetzen auf. Der geplante Immissionsgrenzwert fuer Benzol wurde dabei an verkehrsnahen Messtellen teilweise ueberschritten. Die Jahresmittelwerte der Benzolkonzentrationen lagen bei den bisher durchgefuehrten Messungen zwischen 5 und 18 Myg/m3. Daher wurde im Anschluss an die 1994/95 durchgefuehrten Messungen, ueber die im Report UBA-95-124 berichtet wurde, ein weiteres Messprogramm, mit Schwerpunkt Immissionssituation in Ballungsraeumen, gestartet. Bei den Messungen wurden wieder Benzol, Toluol und Xylole erfasst. Vorliegende Studie umfasste die Messungen der aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol und Xylole an 11 Messtellen in Ballungsraeumen. Um langfristige Trends erkennen zu koennen, wurde an 9 Messtellen, die bereits Bestandteil frueherer Messprogramme waren, die Messungen fortgesetzt. Die Messungen wurden von April 1995 bis April 1996 durchgefuehrt. Die Messhoehe betrug an den meisten Messtellen 1,5 Meter. Es wurde, wie bereits bei vergangenen Messungen, die Methode der passiven Probenahme gewaehlt. Mit dieser Methode steht eine leistungfaehige, relativ kostenguenstige Methode zur Verfuegung, die sich in der Vergangenheit bestens zur langfristigen Ueberwachung der Immissionssituation bewaehrt hat. Dazu wurden an jeder Messtelle Aktivkohle- Sorptionsroehrchen ueber einen Zeitraum von 14 Tagen exponiert. Waehrend dieser Zeit erfolgte die Anreicherung der Komponenten in der Aktivkohle. Nach diesem Zeitraum gelangten die Roehrchen auf dem Postweg in das Labor des Umweltbundesamtes. Dort erfolgte, nach der Elution der angereicherten Substanzen mit fluessigem Schwefelkohlenstoff, die gaschromatographische Analyse. Die erhaltenen Messergebnisse stellen die Mittelwerte ueber den Expositionszeitraum, d.h. 14-Tage-Mittelwerte dar. Aus diesen wurden die, fuer den geplanten Grenzwert relevanten, Jahresmittelwerte berechnet. Die 14- Tage-Mittelwerte der Benzolkonzentrationen lagen zwischen 1,6 und 17,5 Myg/m3, die der Toluolkonzentrationen zwischen 4,9 und 39,9 Myg/m3. Die Bandbreite der 14-Tage-Mittelwerte von m/p-Xylol betrug 3,4 bis 31,7 Myg/m3, die von o-Xylol reichte von Werten kleiner der Bestimmungsgrenze bis maximal 9,9 Myg/m3. An vielen Messtellen war ein Anstieg der Konzentrationen in den Wintermonaten zu beobachten. Am staerksten war dieser jahreszeitliche Trend, wie bereits bei vergangenen Messungen, an den Grazer Messtellen feststellbar. Die Jahresmittelwerte der Benzolkonzentrationen lagen zwischen 4,7 und 12,8 Myg/m3. An zwei Messtellen wurde der geplante Immissionsgrenzwert von 10 Myg/m3 ueberschritten. Die Konzentrationen von Toluol und Xylolen korrelierten, wie bereits bei vorhergegangenen Messungen, mit denen von Benzol. Die Jahresmittelwerte von Toluol lagen zwischen 9,0 und 27,...