Die Belastung mit polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen und Dibenzofuranen (PCDD/F) ist anthropogener Natur. Die Hauptquellen stellen dabei thermische Prozesse dar. Die PCDD/F-Emissionen, die aus therimschen Quellen, seien es stationaere (z.B. thermische Verfahren der Metallrueckgewinnung), diffuse (z.H. Hausfeuerung), oder durch Unfaelle hervorgerufene Quellen (z.B. Transformatorbraende), stammen, werden in der Atmosphaere verteilt bevor sie in ihre natuerlichen Senken (Boden, Sediment, Vegetation etc.) gelangen. Die PCDD/F koennen dabei teilweise, je nachdem ob sie vorwiegend gasfoermig oder partikelgebunden vorliegen, ueber grosse Distanzen transportiert werden. Ueber die Dioxinbelastung der Luft in Oesterreich waren bislang nur wenige Daten verfuegbar. Sie beschraenkten sich auf wenige Einzelmessungen innerhalb kurzer Zeitraeume und dienten meist dem Versuch der Identifizierung vermuteter Emittenten. Das Umweltbundesamt fuehrte vom November 1992 bis Oktober 1993 erstmals ein umfangreiches Dioxin- Immissionsmessprogramm mit insgesamt 100 Probenahmen in drei oesterreichischen Ballungsraeumen durch. Der vorliegende Abschlussbericht praesentiert die Messdaten und Auswertungen dieses einjaehrigen Messprogrammes, inklusive der Ergebnisse aus dem Zeitraum November 1992 bis Februar 1993, die bereits in der UBA-Monographie Bd. 50 veroeffentlicht wurden. Ziel dieses Messprogrammes war die Erfassung der Dioxin- Immissionsbelastung der Ballungsraeume Graz, Linz und Wien, und deren Bewertung anhand von, in der internationalen Fachliteratur bekannten, vergleichbaren Erhebungen. Neben der Abschaetzung von Jahresmittelwerten der Dioxinimmissionskonzentrationen der drei untersuchten Ballungsraeume sollten die Messdaten auch ueber das Verhalten der PCCD/F in der Atmosphaere Aufschluss geben. Dazu wurden die PCDD/F getrennt nach schwebestaubgebunden und gasfoermig vorliegend analysiert. Weiters wurden neben detaillierten Beschreibungen der Wetterverhaeltnisse waehrend der Probenahmen auch die Immissionskonzentrationen ausgewaehlter klassischer Luftschadstoffe zur Interpretation herangezogen. Fuer dieses Dioxin-Immissionsmessprogramm wurden je eine Messtelle in Graz, Linz und Steyregg, sowie drei Messtellen in Wien eingerichtet. Deren Lage, sowie eine kurze Beschreibung der naeheren Umgebung ist der Tabelle 1 zu entnehmen. Die Probenahmen fanden jeweils ueber einen Zeitraum von 72 Stunden statt, wobei ca. 1000m3 Luft beprobt wurden. Es standen vier mobile Probenahmegeraete zur Verfuegung, die jeweils gleichzeitig betrieben wurden um eine moeglichst grosse Probenahmedichte zu erreichen. Zur Qualitaetssicherung wurden, neben umfangreichen diesbezueglichen Massnahmen in der Analytik selbst, an allen Messtellen mehrmals Parallelprobenahmen durchgefuehrt. Waehrend dieser Messkampagne wurden vom Umweltbundesamt in Wien 45, im Grossraum Linz 36 und an der Messtelle in Graz-Sued 19 Probenahmen durchgefuehrt. Darin enthalten sind die insgesamt 15 Parallelprobenahmen. Diese Dioxin-Immissionsmessungen, die statistisch gesehen Stichproben repraesentieren, erlauben nun eine Beurteilung der Dioxinbelastung der Luft an den untersuchten Messtellen. Die Ergebnisse der Messungen vom November 1992 bis Oktober 1993 in den Ballungsraeumen Graz, Linz und Wien sind der Tabelle 2 zu entnehmen. Die Auswertung ergab folgendes Bild: - Die Berechnung des arithmetischen Jahresmittelwertes ergab fuer Graz-Sued eine Dioxin-Immissionskonzentration von 120 fg TEQ/Nm3, fuer die Messtellen in Linz 70 fg TEQ/Nm3 und fuer die Messtellen in Wien 30 bis 80 fg TEQ/Nm3. Die Werte liegen damit an der Untergrenze jenes Bereiches von 70 bis 350 fg TEQ/Nm3 welcher vom Bundesgesundheitsamt in Deutschland fuer staedtische Gebiete erhoben wurde. - Die nach Winter- und Sommerhalbjahr getrennte Berechnung der durchschnittlichen Dioxin-Immissionsbelastung ergab fuer Graz-Sued eine Dioxin-Immissionskonzentration von 240 fg TEQ/Nm3, fuer die Messtellen in Linz 120 fg TEQ/Nm3 und fuer Wi...