Die Isotope Deuterium (2H), Tritium (3H) und Sauerstoff-18 (18O) sind in geringen Mengen im natuerlichen Wasserkreislauf enhalten. Die Bestimmung der Isotopengehalte im Niederschlag bietet einerseits Einsatzmoeglichkeiten in der Umweltkontrolle, wie z.B. der Nachweis von Tritium aus kerntechnischen Anlagen, Atombombenfallout und aus der Anwendung in der Industrie sowie die Verwendung von Deuterium und Sauerstoff-18 als Indikator fuer Klimaveraenderungen. Darueber hinaus stellt diese Methode eine wichtige Grundlage fuer hydrologische Untersuchungen dar, wie z.B. die Identifikation der Herkunft von Grundwaessern und etwaiger Verschmutzungen, etc. In Oesterreich stammen mehr als 98% des Trinkwassers aus Grundwasservorkommen, und zwar etwa zu gleichen Teilen aus Porengrundwasser und aus Karstgrundwasser. Qualitativ hochwertiges Trinkwasser wird in vielen Gebieten Oesterreichs als Selbstverstaendlichkeit angesehen. Wasser - unser wichtigstes Lebensmittel - ist jedoch nahezu ueberall in Oesterreich aufgrund der intensiven Uebernutzung, vor allem aber aufgrund fortschreitender Verschmutzung gefaehrdet. Besonders die Porengrundwasservorkommen in den dichtbesiedelten, intensiv landwirtschaftlich und gewerblich genutzten ausseralpinen Landschaftsbereichen sind von dieser Entwicklung betroffen. Im alpinen Bereich wird die Situation aufgrund der geringeren Belastungen vielfach als weniger kritisch eingeschaetzt. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass auch hier, vor allem im Karstbereich, durch die haeufig nur sehr geringe Filterwirkung des Bodens, Schadstoffe sehr schnell ihren Weg in das Grundwasser und damit Trinkwasser finden koennen. Lokale Einfluesse, wie Unfaelle von Tankfahrzeugen u.s.w., touristische Aktivitaeten und die Landwirtschaft koennen hier als Gefahrenquellen ebenso genannt werden, wie grossraeumige, ueber weite Entfernungen wirkende Belastungen. Nicht zuletzt der Unfall von Tschernobyl hat uns die Verletzbarkeit auch der entlegendsten Trinkwasserressourcen sehr deutlich vor Augen gefuehrt. Zur Entwicklung langfristiger Schutzstrategien ist es erforderlich, die Grundwasservorkommen zu untersuchen, ihre Dynamik und Gefaehrdungspotentiale zu erforschen und die Zusammenhaenge und Wechselwirkungen der grundwaesser gegenueber verschiedenen Umwelteinfluessen und -faktoren herauszuarbeiten. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Untersuchungsmethoden erarbeitet und angewandt, wobei fuer den alpinen Bereich, insbesondere im Karstbereich, grosse Erwartungen in die isotopenhydrologoischen Methoden zur Erforschung dieser Grundwaesser gesetzt werden. Um diese isotopenhydrologischen Methoden anwenden zu koennen ist es notwendig, den Eintrag des Niederschlags zu kennen. Aus diesem Grund wurde das Oesterreichische Niederschlagsisotopenmessnetz Anfang der Siebzigerjahre von der Bundesanstalt fuer Wasserhaushalt von Karstgebieten gemeinsam mit dem Bundesforschungs- und Pruefzentrum Arsenal (BFPZ) ins Leben gerufen, das vom Umweltbundesamt seit 1985 betreut wird. Die Analysenergebnisse der zwei Jahrzehnte umfassenden Zeitreihe werden in diesem Bericht praesentiert. Es liegen von 20 Stationen Daten ueber die Tritiumgehalte und von 33 Stationen die Messergebnisse der Gehalte an Deuterium- und Sauerstoff-18 (stabile Isotope) vor. Tritium wird in geringen Mengen in der Stratosphaere durch die Einwirkung kosmischer Strahlung gebildet. Weit groesser sind allerdings die Mengen, welche durch verschiedene Aktivitaeten des Menschen technisch produziert werden. Der Hauptteil des derzeit im Wasserkreislauf befindlichen Tritiums wurde durch die atmosphaerischen Atombombentests der Sechziger- und Siebzigerjahre gebildet, und gelangte hauptsaechlich ueber die Stratosphaere als Zwischenspeicher durch den Niederschlag auf die Erdoberflaeche. Heute kommt es vor allem durch kerntechnische sowie industrielle Anlagen (Kernreaktoren, Wiederaufbereitungsanlagen, Herstellung von Leuchtfarben und Uhrenerzeugung) zur Freisetzung von Tritium in die U..