Fuer Benzol, einen leichtfluechtigen aromatischen Kohlenwasserstoff, werden aufgrund seiner Toxizitaet zunehmend Emissions- und Immissionsbegrenzungen diskutiert. Im Entwurf einer Verordnung zum geplanten Bundesimmissionsschutzgesetz ist die Festlegung eines Immissionsgrenzwertes fuer Benzol vorgesehen. In Oesterreich liegen bisher wenig Daten ueber die Immissionskonzentrationen von Benzol, insbesonders ueber laengere Zeitraeume, vor. Daher hat das Umweltbundesamt Messungen in Ballungsgebieten durchgefuehrt. Der geplante Immissionsgrenzwert stellt einen Jahresmittelwert dar. Daher wurden nach einer kurzen Vorerhebung im Sommer 1991 Immissionsmessungen an 15 Messtellen ueber den Zeitraum eines Jahres (Maerz 1992 bis Maerz 1993) durchgefuehrt. Der lokale Schwerpunkt der Messungen lag mit 11 Messtellen im Grossraum Wien, wobei sowohl Messtellen mit einer erwartungsgemaess hohen Belastung (verkehrsreiche Strassen, Treibstoffumschlagplaetze) als auch solche mit geringer Belastung gewaehlt wurden. Im Messzeitraum 1992/93 wurde das Messprogramm auf die Erfassung anderer aromatischer Kohlenwasserstoffe, die als Vorlaeufersubstanzen fuer die Ozonbildung relevant sind (Toluol, Xylole) ausgedehnt. Weiters wurden, um zusaetzliche Informationen ueber die Konzentrationsverlaeufe an einzelnen Tagen zu erhalten, an einigen Messtellen, die aufgrund der langfristigen Messungen interessant erschienen, kurzfristige Stichprobenmessungen durchgefuehrt. Die Ergebnisse der passiven Probenahmen erbrachten, dass die hoechsten Benzolkonzentrationen an vielbefahrenen Strassen und an Kraftstoffumschlagplaetzen auftraten. Der geplante Grenzwert von 10 Myg/m3 als Jahresmittelwert wurde dabei an einigen Messtellen ueberschritten. Die Konzentrationen der anderen untersuchten Kohlenwasserstoffe korrelierten mit denen des Benzol. Die Jahresmittelwerte der einzelnen Verbindungen zueinander wiesen an den verkehrsnahen Messtellen ein konstantes Verhaeltnis auf. Bei den Tanklagern war der Benzolanteil gegenueber den verkehrsnahen Messtellen erhoeht. Ein Vergleich der Daten aus 1991 mit denen von 1992/93 zeigte einen Rueckgang der Benzolkonzentrationen an den Messtellen im Bereich einer Tankstelle und des Tanklagers Lobau. Die Konzentrationen an den anderen Messtellen zeigten kaum Veraenderungen. Bei den 14 Tage- Mittelwerten traten an den einzelnen Messtellen kaum jahreszeitliche Schwankungen auf. Die groessten Schwankungen ergaben sich bei den Kraftstoffumschlagplaetzen. Bei den kurzfristigen Stichprobenmessungen ueber den Zeitraum einiger Stunden war der auftretende Konzentrationsbereich wesentlich groesser, da bei Kurzzeitmessungen nicht nur Schwankungen der Emissionen, sondern auch der meteorologischen Parameter groesseren Einfluss haben als bei einer Messdauer von 14 Tagen. Dies sollte bei der Festlegung der Messmodalitaeten in der Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz beruecksichtigt werden. Die Studie beinhaltet neben den umfangreichen Ergebnissen eine detaillierte Beschreibung von unterschiedlichen Methoden zur Erfassung von Benzol und anderen aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie deren Anwendungsmoeglichkeiten. Fuer die erfassung von Langzeitmittelwerten, wie es der geplante Benzol-Immissionsgrenzwert darstellt, eignet sich die Methode der passiven Probenahme auf Aktivkohleroehrchen mit 14 taegiger Expositionszeit und anschliessender gaschromatographischer Laboranalyse. Mit dieser Methode steht eine leistungsfaehige, relativ kostenguenstige Methode zur Ueberwachung der Immissionssituation zur Verfuegung. Inwieweit der aus den Messergebnissen mittels passiver Probenahme errechnete Langzeitwert im Bereich des geplanten Grenzwertes (Jahresmittelwert) mit ausreichender Sicherheit als ueberschritten beurteilt werden kann, muss durch Vergleiche mit "kontinuierlich" arbeitenden Monitorgeraeten noch ueberprueft werden. Zur Erfassung von kurzfristigen Konzentrationsspitzen muss auf arbeits- und damit kostenintensivere Methoden der aktiven Probenah..