Die guenstigen Standortverhaeltnisse des Marchfeldes bedingen eine intensive Nutzung durch Industrie und Landwirtschaft mit den damit einhergehenden Gefahren fuer das Grundwasser. Fuer jene Teile des Marchfeldes, die sich im besonderen durch deren historische Bedeutung als Kiesgewinnungsgebiete abgrenzen, wurden in der vorliegenden Studie flaechenhaft die qualitativen Auswirkungen der langjaehrigen und zum Teil unkontrollierten Abfallablagerungstaetigkeit auf dei Grundwasserverhaeltnisse untersucht. Als Datenbasis diente zum einen die flaechendeckende Erfassung von Abfallablagerungen durch das Umweltbundesamt Wien, und zum anderen ein umfangreiches Beweissicherungsprogramm hinsichtlich der Grundwasserguete, welches von seiten der Errichtungsgesellschaft Marchfeldkanal im Zuge der geplanten Anreicherung des Grundwasserkoerpers durch Versickerung von Donauwasser durchgefuehrt wird. Nach Anwendung verschiedener Plausibilitaetskontrollen standen 531 Einzelanalysen (chemisch-physikalische Standardparameter) fuer insgesamt 60 Beprobungsstellen aus dem Zeitraum 1984- 1988 zur Verfuegung. Davon liegen 14 Messpunkte in einem Bereich von 500m abstrom einer Ablagerungsflaeche, lediglich 6 in einem Abstand von weniger als 200m. Unter diesen Voraussetzungen lag der Schwerpunkt bei der Analyse jener Parameter, die zum einen als Anzeiger fuer Emissionen von Bauschutt- und Hausmuellablagerungen gelten und zum anderen auch noch weiter abstrom der Kontaminationsstelle in erhoehten Konzentrationen nachzuweisen sind. Der methodische Ansatz dieser Studie lag darin, groessere einheitliche und zusammenhaengende Gebiete mit vergleichbarem Ionengehalt als Ausgangsbasis fuer Bewertungsmodelle hinsichtlich einer Grundwasserbeeintraechtigung infolge von Abfallablagerungen auszuweisen. Zur weitestgehenden Ausschoepfung des Informationsgehaltes und moeglichst objektiven Klassifizierung der vorhandenen multivariaten Datenmenge wurde dazu als statistisches Auswahlverfahren die Clusteranalyse mit einer nachgeschalteten Diskriminanzanalyse eingesetzt. In einem ersten Untersuchungsschritt kam es unter Einbeziehung der Hauptkationen Calcium, Magnesium und Natrium wie der Hauptanionen Hydrogenkarbonat, Sulfat und Chlorid in den Gruppierungsvorgang der Clusteranalyse zu einer klaren Aufteilung der Gesamtdaten in eine relativ schwaecher und eine relativ staerker mineralisierte Teilmenge. Eine weitere Unterteilung der relativ schwaecher mineralisierten Wasser erbrachte die Fusionierung von Beprobungspunkten, deren raeumliche Verteilung eine gute Uebereinstimmung mit einer anfangs nach naturraeumlichen und nutzungsorientierten Gesichtspunkten vorgenommenen Zonierung des Untersuchungsgebietes erkennen liess. Demnach liefern die jeweils mittleren Gehalte fuer die Parameter Calcium und Sulfat (Leitparameter fuer Bauschutt) wie Natrium und Chlorid (Leitparameter fuer Hausmuell) nuetz...