Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Erstellung eines Verfahrens, mit dessen Hilfe die an Luftgütemesstellen punktförmig erfasste Ozonkonzentration flächenhaft für ganz Österreich dargestellt werden kann. Für 21 zumeist hoch belastete Tage des Sommers 1992 werden Karten auf Basis dieses Verfahrens dargestellt. Die Arbeit baut auf einer Studie analoger Zielsetzung auf, welche mit Daten des Sommers 1991 durchgeführt wurde. Dem Darstellungsverfahren liegt die typische Variation des Mittleren Tagesganges der Ozonkonzentration in Abhängigkeit von der relativen Höhe zugrunde. So zeigen Messtellen in der Ebene oder in Tälern einen ausgeprägten Tagesgang mit niedrigen Werten nachts und einem Minimum morgens, sowie einem raschen vormittäglichen Anstieg und einem Maximum nachmittags. Das nächtliche Absinken der Ozonkonzentration ist durch die hohe Wirksamkeit ozonabbauender Prozesse bedingt, der Verlauf während des Tages von photochemischer Ozonbildung und vertikalem Austausch mit höheren Luftschichten, wo sich nachts höhere Konzentrationen halten. Sowohl ozonabbauende Prozesse als auch photochemische Ozonbildung nehmen mit zunehmender Höhe über Talboden bzw. Ebene ab, sodass der mittlere tägliche Konzentrationsverlauf an hochgelegenen Stationen zunehmend flacher wird. Aufbauend auf eine standardisierte tageszeitliche Abhängigkeit der Ozonkonzentration von der relativen Höhe werden für jeden Zeitpunkt, zu dem die Ozonbelastung flächenhaft dargestellt werden soll, die Residuen (Differenzen) zwischen der tatsächlich gemessenen Ozonkonzentration und jener laut Standard-Höhenabhängigkeitsfunktion berechnet, wobei in verschiedenen Höhenbereichen Korrekturen zur besseren Anpassung der Standard-Höhenabhängigkeitsfunktion vorgenommen werden. Die Residuen werden zudem einer höhenabhängigen Dämpfung unterzogen, da Messwerte in Tälern oft lokalen Einflüssen unterworfen sind und ihre Extrapolation in höhere Lagen problematisch sein kann. Die solcherart bearbeiteten Residuen werden mittels "inverse distance weighting" flächig interpoliert; diese Methode bewährt sich für die gedämpften Residuen besser als das in der vorangegangenen Studie angewandte Kriging-Verfahren. Durch Addition mit der Standard-Höhenabhängigkeitsfunktion erhält man aus den interpolierten Residuen die flächenhafte Konzentrationsverteilung. Neben der Dokumentation des mathematischen Verfahrens und der damit erstellten Karten für ausgewählte hoch belastete Tage bietet die Studie eine Analyse von Stationen, welche - wahrscheinlich aufgrund lokaler Einflüsse - keine flächenrepräsentativen Werte liefern und daher verlegt werden sollten. Zudem werden jene Regionen angeführt, wo eine Verdichtung des Messnetzes sinnvoll wäre, um die Ozonverteilung dort zuverlässig darstellen zu können.