Von 1.8.1988 bis 28.10.1991 wurden durch das Umweltbundesamt in Kittsee kontinuierliche Schadstoffmessungen von Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2), Schwebestaub und Ozon (O3) durchgefuehrt, ab 13.2.1989 wurde zusaetzlich Kohlenmonoxid (CO), ab 6.12.1989 Methan (CH4), ab 1.3.1990 Nichtmethankohlenwasserstoffe (NMHC) gemessen. Parallel dazu wurden die meteorologischen Parameter Windrichtung und -geschwindigkeit, Lufttemperatur, Luftfeuchte und Globalstrahlung gemessen. Zwischen 7. Dezember 1988 und 21. Juni 1989 wurden mit einem Akustikradar Windgeschwindigkeit und -richtung in Hoehen bis ca. 700m ueber Boden sowie Informationen ueber die vertikale Struktur der Atmosphaere erfasst. Ziel der Messkampagne war die Erfassung des grenzueberschreitenden Schadstofftransports, ausgehend vom nahegelegenen Ballungsraum Bratislava (Slowakei). Die Messtelle Kittsee lag ca. 5km suedwestlich des Stadtzentrums von Bratislava; ca. 8km oestlich der Messtelle befindet sich die Raffinerie Slovnaft, ca. 10km nordoestlich der Stadtteil Nove Mesto mit mehreren chemischen Betrieben. Die vorherrschende Windrichtung in Kittsee ist Nordwest, gefolgt von Nordost. Die Schwefeldioxid-(SO2-)belastung in Kittsee liegt sowohl bei den Jahresmittelwerten als auch bei maximalen Tagesmittelwerten (TMW) und maximalen Halbstundenmittelwerten (HMW) im oesterreichischen Spitzenfeld. Der hoechste TMW betrug 0.20 mg/m3, der hoechste HMW 0.57 mg/m3. Die SO2-Belastung weist einen ausgepraegten Jahresgang auf, die Monatsmittelwerte sind im Winter mehr als doppelt so hoch wie im Sommer. Die Windrichtungsabhaengigkeit der Immission laesst den Raum Bratislava eindeutig als Quelle des ueberwiegenden Anteils des registrierten SO2 erkennen (Konzentration bei Nordostwind im Mittel zwei bis sechs mal so hoch wie bei Nordwestwind). Bei Schwebestaub traten in Kittsee Werte auf, wie sie auch in oesterreichischen Grosstaedten beobachtet werden; der maximale TMW betrug 0.25 mg/m3. Die Konzentration ist im Mittel bei zuwehung aus Bratislava etwa doppelt so hoch wie bei Winden aus anderen Richtungen. Kurzzeitig auftretende extreme Spitzenwerte sind auf lokale Quellen (Landwirtschaft) zurueckzufuehren. Bei Stickoxiden (NO und NO2) gehoert Kittsee im oesterreichweiten Vergleich zu den maessig belasteten Messtellen. Der maximale TMW fuer Stickstoffmonoxid (NO) betrug 0.05 mg/m3, der maximale HMW 0.36 mg/m3. Der maximale TMW fuer Stickstoffdioxid (NO2) betrug 0.08 mg/m3, der maximale HMW 0.20 mg/m3. Bei Wind aus Richtung Bratislava lagen die NO- und NO2-Werte im Mittel um einen Faktor 1.5 hoeher als bei anderen Windrichtungen. Der mittlere Jahresgang mit erhoehten Werten im Winter war weniger ausgepraegt bei SO2. Kurzzeitige extreme Spitzenwerte der NO-Konzentration traten v.a. bei Ostwind auf. Die Kohlenmonoxid-(CO-) belastung in Kittsee lag in einem Bereich, der auch ...