Der Leuchtbakterienhemmtest ist ein Biotest, mit dem Schadstoffe in waessrigen Loesungen durch die Reduktion der Lichtemission von Leuchtbakterien nachgewiesen werden koennen. Seine Einsetzbarkeit in der Umweltkontrolle wurde in dieser Studie anhand zahlreicher Proben unterschiedlicher Herkunft gezeigt. Verschiedene Versuchsbedingungen und die Sensitivitaet des Leuchtbakterienhemmtests wurden mit den Einzelsubstanzen Kupfersulfat, Kaliumdichromat, 2,3-Dichlorphenol und Pentachlorphenol ausgetestet. Darauf aufbauend wurden komplexe Immissions- und Emissionsproben auf ihre Toxizitaet hin untersucht. Bei Abwaessern aus Betrieben der Typen A und B wurden teilweise erhebliche Unterschiede der Toxizitaet fuer die eingesetzten Leuchtbakterien nachgewiesen. Die Ergebnisse, klassifiziert nach Koller-Kreimel und Rodinger (1987), reichten von "unbedeutenden Hemmungen" bis zu "sehr starken Hemmungen" der bakteriellen Leuchtintensitaet. Die Ergebnisse des Leuchtbakterienhemmtests wurden mit den vom Umweltbundesamt Wien (Dr. Buerkl, Dr. Frank) zur Verfuegung gestellten chemischen Analysedaten der Abwasserproben verglichen. Es konnte eine Korrelaqtion zwischen hohen Schadstoffkonzentrationen und starken Hemmungen festgestellt werden. Mehrmals im Jahr gezogene Abwasserproben eines Betriebs zeigten starke Schwankungen in der Toxizitaet. Zu durchwegs sehr starken Hemmungen fuehrten Sickerwasserproben aus den Hausmuelldeponien in Tulln, Purgstall und Breitenau (Hausmuell Versuchsanlage der TU-Wien). Eine Probe (Breitenau, Feld III) musste mit einer Hemmung von 91% nach der Klassifizierung von Koller-Kreimel und Rodinger (1987) sogar als "totalschaedigend" beurteilt werden. Mit dem Leuchtbakterienhemmtest wurden auch Immissionsproben aus dem Goellersbach (Gewaessergueteklasse III) und der Liesing (Gewaessergueteklasse IV) auf ihre Toxizitaet hin untersucht. Maessig starke hemmungen konnten bei der Liesing, also im Bereich der Gewaessergueteklasse IV, festgestellt werden. Fuer Messungen im Bereich der Gewaessergueteklasse III (Goellersbach) und darunter ist die Sensitivitaet des Leuchtbakterienhemmtests nach den Ergebnissen dieser Studie zu gering. In Oesterreich ist die Gewaessergueteklasse IV nur mehr auf wenigen Abschnitten von Fliessgewaessern anzutreffen. Als Immissionsmessystem ist der Leuchtbakterienhemmtest daher nur beschraenkt einsetzbar. Eine Kanaleinleitung in den Goellersbach erwies sich allerdings ueber 99% Hemmung fuer die Leuchtbakterien als extrem toxisch. Emissionen dieser Art koennen mit dem Leuchtbakterienhemmtest somit leicht erkannt werden. In dieser Arbeit konnte die Anwendbarkeit des Leuchtbakterienhemmtests als Emissionsmessystem fuer die Umweltkontrolle nachgewiesen werden. Seine Durchfuehrung ist einfach, und er ermoeglicht somit eine rasche Bestimmung der Toxizitaet einer grossen Anzahl von Abwasserpoben. Eine im Leuchtbakterienhem...