Pollenkoerner sind typische Bildungen der Samenpflanzen, die das maennliche Erbgut beinhalten. Sie gelangen vor allem durch den Wind oder durch Insekten auf die Narbe, den weiblichen Teil der Bluete, wo sie auskeimen und in weiterer Folge die Samenanlagen befruchten. Jede Stoerung der Lebensfunktion der Pollenkoerner haette negative Auswirkungen auf den Fortbestand einer Pflanzenart. Daher war es von besonderem Interesse, Pollenkoerner auf verschiedene, umweltanalytische Aspekte hin zu untersuchen. In der vorliegenden Studie des Umweltbundesamtes wurden Pollenproben von unterschiedlich belasteten Stndorten in Oesterreich im Rasterelektronenmikroskop (REM) mittels roentgenenergie-dispersiver Mikroanalyse (EDX) auf ihren Elementgehalt, insbesondere aber auf den eventuell auftretenden Gehalt an Schwermetallen, analysiert. Diese Methode erlaubt relativ rasch eine qualitative Analyse der anorganischen Elemente in der Pollenprobe. Schwebstaubfracht, die vor allem im staedtischen Raum haeufig an den Pollenkoernern anhaftet, wurde ebenso in ihrer Elementzusammensetzung untersucht. In einem deskriptiven Teil wurde die Morphologie der Pollenkoerner einiger wichtiger, heimischer Bluetenpflanzen (insgesamt 43 Pflanzenarten) ausfuehrlich beschrieben und photographisch dokumentiert. Dieses "Pollenarchiv" gibt einen guten Ueberblick ueber die wesentlichsten Pollentypen und soll deren Identifizierung bzw. Zuordnung (z.B.: Boden-, Wasserproben, Luftfilter) erleichtern. Die vielfaeltigen Einsatzbereiche der Palynologie (Pollen- und Sporenkunde) im allgemeinen, insbesondere aber auf dem Gebiet der Umweltanalyse und Umwelthygiene, wurden vorgestellt und die Anwendbarkeit des sehr empfindlichen Systems Pollenkeimung und Pollenschlauchwachstum fuer Zytotoxizitaetsmessungen an verschiedenen umweltbelastenden Verbindungen erlaeutert. In einer abschliessenden Literaturzusammenschau wurde eine Uebersicht aller verfuegbarer, relevanter Fachliteratur zum Thema "Pollen in der Umweltanalytik" gegeben. Ergebnisse der Untersuchungen im Licht- und Rasterelektronenmikroskop. - Reichraminger Hintergebirge Pollenmaterial aus dem weitgehnd unbelasteten Integrated Monitoring Gebiet Reichraming wurde zu Vergleichszwecken fuer die eventuell auftretende Schwermetallakkumulation in Pollenproben aus belasteten Gebieten herangezogen. Ein charakteristisches EDX-Spektrum von Pollen dieses Hintergrundstandortes setzt sich im wesentlichen aus den Elementen Silicium, Schwefel, Phosphor, Chlor und Kalium zusammen. Schwermetalle konnten bei den Analysen nicht detektiert werden. - Treibach Althofen/Kaernten. In nahe den Treibacher Chemischen Werke gesammelten Pollenproben konnten Schwermetallanreicherungen nachgewiesen werden. Die staerkste Belastung durch die Elemente Eisen, Kupfer, Chrom und geringere Mengen an Nickel und Kobalt wiesen Pollenkoerner von Campanula rapunculoides (TCW/Werksk..