Das Bundesland Salzburg und die angrenzenden Teile von Oberoesterreich gehoeren zu den am staerksten durch Tschernobyl-Fallout kontaminierten Regionen ausserhalb der GUS-Staaten. Die spezifische Deposition des Leitnuklids 137Cs bezogen auf April 1986 variiert ueber einen Bereich von 10 kBq/m2 bis 80 kBq/m2 als Folge lokal unterschiedlicher Niederschlagsbedingungen. Die Gebiete mit den hoechsten Kontaminationen sind geographisch an den Bereich von Staulagen am Nordrand der Alpen und an der Nordseite der Hohen Tauern gebunden. Im noerdlichen Falchgau und den im Norden angrenzenden oberoesterreichischen Gebiet ist die Kontamination am gerngsten. Neben der grossraeumigen regionalen systematischen Variation der spezifischen Deposition existiert eine kleinraeumige zufallsbedingte Streuung im Kleinbereich (1 Meter bis 100 Meter). Fuer die Quantifizierung dieser kleinraeumigen Inhomogenitaeten wurden auf einer 10000m2 grossen Versuchsflaeche im Stadtgebiet von Salzburg (Krauthuegel) 235 Bodenproben genommen und mit statistischen Methoden untersucht. Aus den vorgefundenen Inhomogenitaeten der Deposition lassen sich die Unsicherheiten in der Bestimmung der spezifischen Deposition aus Bodenproben ableiten. Unter den experimentellen Bedingungen der Entnahme von zylinderfoermigen Bodenproben mit einer Querschnittsflaeche von 51cm2 liegt der wahre Mittelwert einer 10000m2 grossen Felaeche mit 95% Wahrscheinlichkeit nur innerhalb von +-42% vom gemessenen Wert einer Bodenprobe. Mehrere Proben auf eine kleine Flaeche (100m2) genommen, bringen nur eine geringe Erhoehung der Genauigkeit, allein die Verteilung der Proben auf eine groessere Flaeche fuehrt zu einer aktzeptablen Verringerung der statistischen Unsicherheiten. Parallel zu den Bodenproben wurden auf der Versuchsflaeche in-situ Gammaspektren aufgenommen und aus der experimentell vorgefundenen mittleren Tiefenverteilung von 137Cs, der Bodendichte und dem Wassergehalt, der ungestoerte Photonenfluss berechnet. Die berechneten spezifischen Kontaminationen aus dem in-situ Spektrum zeigen praktisch vollkommene Uebereinstimmung mit dem Mittelwert der Bodenuntersuchungen (beide Methoden: 43 kBq/m2, bezogen auf 30. April 1986). Zur Erstellung einer Kontaminationskarte fuer das Bundesland Salzburg und die angrenzenden Teile von Oberoesterreich dienten die Messergebnisse der Bodenprobenuntersuchungen und die Auswertung von in-situ Gammspektren aus insgesamt 40 Entnahmestellen von Bodenproben. Fuer die Berechnung der spezifischen Kontamination aus den in-situ Spektren fand die Methode der Berechnung des Photonenflusses aus der Radionuklid-Tiefenverteilung in den Bodenproben Anwendung. Die vorgefundenen Tiefenverteilungen korrelieren mit den jeweiligen Bodentypen, fuer die nach der Nutzungsart und nach geographischen Kriterien eine Untergliederung in 3 Gruppen moeglich ist: (1) Landwirtschaftlich intensiv genutz..