In der vorliegenden Studie wurden spezifische Ausführungen der einschlägigen Literatur und Gespräche mit Experten und Entscheidungsträgern analysiert und daraus die vielfältigen Ansprüche an den Wald identifiziert und formuliert. Widersprüche bzw. Interessenskollisionen werden aufgezeigt. Eine umweltgerechte Waldnutzung kann demnach nur durch eine Umwelt- und Forstpolitik erreicht werden, die die Interessen aller relevanten Nutzergruppen berücksichtigt. Zur Entscheidungsfindung dafür notwendiger Massnahmen ist eine klare Definition und Offenlegung dieser Interessen erforderlich. Prinzipielle Wertvorstellungen und Grundrechte (z.B. Stellung des Privateigentums in der Gesellschaft) sowie die natürlichen Produktionsbedingungen und die Langfristigkeit der forstlichen Produktion sind Teil der notwendigen Überlegungen in diesem gesellschaftspolitisch schwierigen Prozess. Fundierte Entscheidungsgrundlagen werden hierbei ebenso benötigt wie ein erhebliches Mass an fachlicher Einsicht in die Prblematik. Eine letztendlich ausreichend befriedigende Formulierung eines Zielsystems, das den diversen Interessen in ausgewogener Form Rechnung tragen kann, ist nur durch einen plitischen Prozess erreichbar, wobei die jeweils aktuellen Machtverhältnisse in der Gesellschaft ausschlaggebend sind. Neben sogenannten allgemeinen Zielen, wie - der Erhaltung der natürlichen und kulturellen Biotop- und Artenvielfalt im Wald, - der Erhaltung , Förderung und Widerherstellung der Stabilität von Waldökosystemen durch angepasste Waldnutzungsformen und Sanierungskonzepte, - und dem Grundsatz der Berücksichtigung und Koordinierung verschiedenster Nutzungsansprüche an den Wald durch Prioritätensetzung, Interessensausgleich und Kompromissbildung - werden konkrete Teilziele verschiedener tatsächlicher und potentieller Nutzergruppen gegenübergestellt:- Holzproduktion - Schutz vor Naturgefahren - Erholung - Wohlfahrtswirkungen - Natur- und Landschaftsschutz - Jagd - Weide - Waldareal für andere Nutzungsarten wie Verkehr, Industrie oder Siedlung - Sondernutzungsform Energieholzplantage - Wald als Deponiefläche und Senke für Luftschadstoffe. Für diese Teilziele wurden Probleme im Zusammenhang mit der Zielerreichung festgestellt. Die Wertigkeit der Hinderungsgründe zur Zielerreichung wurde durch einen Raumbezug (Flächenangaben) und die jeweilige Bedeutung der Hinderungsgründe näher definiert. Sie sind z.T. externer Natur, stehen jedoch oft auch mit konkurrierenden Zielen im Bereich der verschiedenen Nutzergruppen in Zusammenhang. Kurzbeschreibung der Problemkreise: 1.) Luftverunreinigung, Klimaänderung: Die Auswirkungen von Luftschadstoffen und der prognostizierten Klimaänderung aufgrund der Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre (z.B. vermehrtes Auftreten von Trockenheit) können zum flächenhaften Absterben von Waldbeständen führen.