Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Anwendung vonPflanzenschutzmitteln in der Forstwirtschaft und sich daraus ergebende Probleme einer kritischen Betrachtung zu unterziehen und Moeglichkeiten zur Vermeidung chemischer Massnahmen aufzuzeigen. Diese Arbeit soll nicht zuletzt als Entscheidungshilfe bei der Wahl geeigneter Forstschutzverfahren dienen. Darueber hinaus werden auch Hinweise auf die besonderen Gefahren, die sich im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln ergeben koennen (Risikosaetze) und Sicherheitsratschlaege zu ihrer sachgemaessen Anwendung gegeben. Der erste Teil der vorliegenden Arbeit (Grundlagen zum Pflanzenschutzmitteleinsatz in der Forstwirtschaft) beinhaltet eine Auseinandersetzung humantoxikologischer und oekologischer Folgen der Pestizidanwendung in der Forstwirtschaft sowie die rechtlichen Grundlagen fuer den Verkauf und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Oesterreich. In den folgenden Teilen (Herbizide, Insektizide, Rodentizide, Wildabwehrmittel, Fungizide) werden die in der Forstwirtschaft zum Einsatz kommenden Pestizide getrennt nach Einsatzbereichen, behandelt. Dabei stehen chemische Eigenschaften, Toxizitaet und Umweltverhalten forstlich relevanter Mittel zur Diskussion, wobei oekosystemschonendere Moeglichkeiten zur Vermeidung bzw. Begrenzung des Pestizideinsatzes aufgezeigt werden. Unvorhersehbare oekologische Folgen trotz geringer Einsatzmengen. In der Umweltdiskussion wird der Pestizideinsatz im Wald meist gar nicht als eigenstaendiger Problemkreis wahrgenommen, da die Aufwandmengen verglichen mit dem Pestizideinsatz in der Landwirtschaft marginal erscheinen (ca. 1-2% der in Oesterreich jaehrlich zur Anwendung kommenden Pestizide werden im Forst eingesetzt, Tendenz abnehmend). Demzufolge existieren auch keine gesonderten Statistiken ueber den Verbrauch von Pestiziden in der Forstwirtschaft, was die Erfassung dieses Problembereiches erschwert, abgesehen von den kaum prognostizierbaren Langzeitwirkungen und mikrooekologischen Effekten. In landwirtschaftlichen Kulturen mag es fuer eine itegrierte Bekaempfung von Schaedlingen vielleicht ausreichen, bestimmte Nutzorganismen moeglichst wenig zu schaedigen. Im Oekosystem Wald meussen jedoch immer die Auswirkungen auf die viel komplexere Art der Biozoenose Beruecksichtigung finden, mit den oft unvermeidlichen Konsequenzen einer Veraenderung des Artengefueges, ganz zu schweigen von der Bedeutung des Waldes fuer die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Prophylaxe statt Therapie - naturnahe Waldwirtschaft kann Pestizideinsatz eruebrigen. Immer deutlicher - auch im Zusammenhang mit dem Waldsterben zeigt sich, dass unsere Waelder langfristig nur durch eine naturnahe, stabilitaetsorientierte Waldbewirtschaftung zu erhalten sind. Dennoch geht auch im Waldbau und Forstschutz der Trend in Richtung einer Vorbeugung gegen etwaige Schadrisiken durch ....
414.4 (Nebenwirkungen chemischer Behandlungen, einschl. Giftigkeit (z.B. auf den Boden, auf wildlebende Tiere und Haustiere)) 414.1--093 (Schutzmittel (gegliedert nach ihrer Wirkungsweise). Öffentliche Aufsicht und Kontrolle. Gesetzgebung) 414.12 (Pestizide) 414.13 (Wuchsstoffe) 414.14 (Abschreckungs-, Verbißmittel usw.)