Im Rahmen dieser Untersuchung wurden in Graz und Linz Luftproben über ein Jahr lang gesammelt, um Profile für polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) in den beiden Städten zu ermitteln. Es wurden die 16 EPA PAH, drei Tracer für Emissionen aus Hausbrand und Verkehr sowie das in der Literatur öfters zitierte Benzo(e)pyren (BEP) analysiert. Hintergrund für die vorliegende Studie ist ein von der Europäischen Kommission vorbereiteter Grenzwert für PAH in der Luft. Dieser Immissionsgrenzwert wird in der vierten Tochterlinine zur Luftqualitätsrahmenrichtlinie 96/62/EG festgelegt werden und soll Benzo(a)pyren (BAP) mit 1 ng/mß im Jahresmittelwert limitieren. Die Monatsmittelwerte für Linz und Graz sowie deren Standardabweichungen wurden berechnet und für jede Messstelle pro Monat graphisch dargestellt. Der zeitliche Verlauf der Monatsmittelwerte wurde für die Parameter über den Messzeitraum einzeln dargestellt. Aus diesen Diagrammen lassen sich Aussagen über die jahreszeitlich schwankenden Konzentrationen der beobachteten PAHs ableiten. Darüber hinaus wurden die Jahresmittelwerte berechnet und diskutiert. In beiden Stadten zeigen sich saisonale Unterschiede bei den meisten PAH (Ausnahmen: Acenaphthen (ACE), Fluoren (FLU) und Benzo(b)naphthothiophen (BNT). In den Sommermonaten wurden deutlich geringere Messwerte ermittelt, während in den Sommermonaten die höchsten Ergebnisse bestimmt wurden. Außerdem werden in Graz durchwegs höhere Messwerte beobachtet (Ausnahme: Benzo(b)naphthothiophen). Gründe für die jahreszeitlichen Schwankungen sind einerseits in den Emissionen zu suchen (Jahresgang Hausbrand), andererseits in den saisonal unterschiedlichen atmosphärischen Stabilitäten der PAH. Durch höhere Sonneneinstrahlung und höhere Temperatur, sowie durch das Vorhandensein von Ozon und Hydroxylradikalen kommt es während der Sommermonate zu photolytischen und chemolytischen Prozessen, weshalb geringere Messwerte ermittelt werden. Die durchwegs höheren Ergebnisse in Graz sind auf die besondere orographische Lage der Stadt zurückzuführen (Beckenlage), welche zu Inversionswetterlagen neigt und daher ungünstige Voraussetzung zur Schadstoffausbreitung bietet (z.B. Smog, Hochnebel, Temperaturinversion).