Allgemeines: Vor dem rechtlichen Hintergrund des Wasserrechts- und Hydrographiegesetzes und des Umweltkontrollgesetzes wurde mit zwei Ressortuebereinkommen eine Zusammenarbeit des Bundesministeriums fuer Land- und Forstwirtschaft mit dem Bundesministerium fuer Umwelt, Jugend und Familie, vertreten durch das Umweltbundesamt, vereinbart. Die Kooperation betrifft die Erstellung eines Grundwasserkatasters und den Vollzug der genannten Gesetze. Die Pilotstudie Grundwasserguete Tullner Feld wurde in diesem Sinne als Gemeinschaftsprojekt des Wasserwirtschaftskatasters und des Umweltbundesamtes durchgefuehrt. Ziele: Die Ziele der Untersuchung im Tullner Feld koennen - ueber den bereits angefuehrten Pilotcharakter hinausgehend - zwecks Erarbeitung kkonkreter Erfahrungen fuer den Bereich der Erhebung der Wasserguete in Oesterreich wie folgt zusammengefasst werden: - grossraeumige Erhebung des IST-Zustandes der Grundwasserqualitaet - Erfassung und Zuordnung von Einflussfaktoren - Erkennen von Zusammenhaengen zwischen Flaechennutzung und Grundwasserqualitaet - Abschaetzung des wuenschenswerten bzw. notwendigen Untersuchungsumfanges sowie der Aussagekraft verschiedener Parameter im Hinblick auf die oesterreichweite Erhebung der Grundwasserqualitaet. Untersuchungsumfang: Durch eine vierteljaehrliche Beprobung von 44 Grundwassersonden bzw. Brunnen ueber den Verlauf eines Jahres (von Nov. 1989 bis Nov. 1990) sollte die qualitative Beschaffenheit des Grundwassers im Tullner Feld - noerdlich und suedlich der Donau - erfasst werden. Spezifische potentielle Verunreinigungsquellen wie z.B. Deponien, Industriebetriebe, Landwirtschaft etc. sollen durch Auswahl entsprechender Untersuchungsparameter beruecksichtigt werden. An jeder Messtelle wurden ueber 40 Parameter untersucht. Das Programm beinhaltete neben Kenngroessen zur allgemeinen Beurteilung des Grundwassers (wie elektrische Leitfaehigkeit, Haerte etc.) den Nitratgehalt, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle und Pestizide. Die Pestizide stellten einen Schwerpunkt der Untersuchung dar. Insgesamt wurden 11 pestizide Wirkstoffe und zwei Metabolite erfasst. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Wenn man davon ausgeht, dass das Grundwasser im Bereich einer Messtelle qualitativ beeinflusst ist, sobald der Grundwasserschwellenwert bzw. der Richtwert bei mehr als einer Probenahme ueberschritten wird, dann kann man von den 44 untersuchten Messtellen sechs als unbeeinflusst und zwei als durch geogene Ursachen beeinflusst bezeichnen. Als Einflussfaktoren fuer die 36 qualitativ beeintraechtigten koennen genannt werden: - Altablagerungen und Altstandorte - Abwaesser aus dem Siedlungsbereich - Gewerbe und Industrie - Landwirtschaft. Eine eindeutige Zuordnung der Einflussfaktoren ist in vielen Faellen nicht moeglich, da bei zahlreichen Messtellen eine Ueberlagerung der genannten Einfluesse vorliegen duerfte. Die Erg...