Die betraechtliche Immissionsbelastung im Raum Linz - insbesondere bei windschwachen Wetterlagen und Inversionslagen - resultiert aus den besonders vielfaeltigen Emissionen der zahlreichen Quellen in Verbindung mit einer fuer den Luftaustausch unguenstigen Halbbeckenlage. Durch Sanierungsmassnahmen, v.a. bei Industriebetrieben, konnten in den letzten Jahren die Immissionen verschiedener Schadstoffe deutlich gesenkt werden. Weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Luftsituation sind jedoch dringend erforderlich, auch angesichts der grossen Zahl emittierter Schadstoffe. Vor allem die Schwebstaubimmissionen (mit hohen Gehalten des Schwebstaubs an Metallen und aorganischen Nichtmetallionen) sowie die Ionengehalte des trockenen und nassen Niederschlags sind ausserordentlich hoch. Auch Untersuchungen mit Methoden der Bioindikation konnten den Bedarf einer Senkung der Immissionen bestaetigen. So konnte durch Flechtenkartierungen in den Jahren 1961/62, 1977, 1986-1988 eine stetige Verschlechterung der Situation im Raum Linz festgestellt werden. Auch mit Hilfe von landwirtschaftlichen Bioindikatorpflanzen konnten im Raum Linz deutlich hoehere Belastungen mit den Schadstoffen Fluor, Blei, Cadmium und Quecksilber als im uebrigen Oberoesterreich nachgewiesen werden. Im Rahmen der forstlichen Bioindikation konnte der Trend einer Senkung der Fluorgehalte in den Nadeln beobachtet werden. Fuer Schwefel war dies trotz der Emissionsreduktionen bei SO2 nicht der Fall. Versucht man aufgrund der vorliegenden Untersuchungen eine grobe Zonierung der vorrangig durch industrielle Emissionen belasteten Gebiete, so gelten als stark belastet (den Hauptwindrichtungen folgend) die Gebiete um Steyregg (oestlich der Industrie) sowie das Gebiet westlich bis nordwestlich der Grossindustrie. Der Sueden von Linz weist die relativ geringsten Immissionsbelastungen auf.
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 114.521.5 (Pflanzen-Analysen) [436.4] (Oberösterreich)