RAMSAR-Bericht 1. Rheindelta/Marchauen : Bestandesaufnahme oesterreichischer Schutzgebiete

Wien

1990

198 S.

18 Abb., 9 Anh., zahlr. Lit. Ang.

Bandaufführung

97312

Mit dem 1982 erfolgten Beitritt zu dem 1971 in Ramsar (Iran) erstellten "Uebereinkommen ueber Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum fuer Wasser- und Watvoegel, von internationaler Bedeutung" (Ramsar-Konvention) hat sich die Republik Oesterreich verpflichtet, die Erhaltung dieser internatinal bedeutenden Feuchtlebensraeume zu foerdern. Fuenf Gebiete in Oesterreich erfuellen die geforderten Kriterien, die sich an definierten Mindestzahlen durchziehender und ueberwinternder Wasser- und Watvoegel orientieren, und wurden von der Oesterreichischen Bundesregierung als Schutzgebiete nach der Ramsar-Konvention nominiert (Neusiedlersee mit Lacken im Seewinkel, Donau- March-Auen, Untere Lobau, Stauseen am Unteren Inn, Rheindelta/Bodensee). Im Zuge einer Bestandeserhebung durch das Umweltbundesamt soll in den fuenf oesterreichischen "Ramsar-Gebieten" die oekologische Situation dargestellt werden. Diese Untersuchung umfasst schwerpunktmaessig eine allgemeine Gebietscharakteristik, eine Aufarbeitung vorhandener wissenschaftlicher Arbeiten, im Einzelfall Grundlagenkartierungen (Vegetationskartierung, Biotopstrukturkartierung) sowie eine Erhebung von Nutzungsanspruechen bzw. - interessen und Nutzungskonflikten, die einem langfristigen Erhalt der durch die Ramsar-Konvention erfassten Gebiete aus der Sicht des Naturschutzes entgegenstehen. Mit den Bestandserhebungen in den international bedeutenden Feuchtgebieten Oesterreichs soll eine Grundlage fuer eine zukuenftig verbesserte Betreuung dieser sensiblen Lebensraeume geschaffen werden. Mit dem "Teil A - Rheindelta" liegt nun der erste Bericht ueber ein RAMSAR- Gebiet vor. Der "Teil B - Marchauen" versteht sich als Vorarbeit zu einem Gesamtprojekt zur Erfassung naturschutzrelevanter oekologischer Grundlagen im Bereich der Donau-March-Thayaauen. Teil A - Rheindelta: Das Rheindelta liegt am suedoestlichen bodenseeufer zwischen der Muendung des urspruenglichen Rheinlaufes im Westen (Alter Rhein) und dem seit 1900 bestehenden Rheinkanal (Neuer Rhein) im Osten. Im Jahr 1976 wurden ueber 19 km2 zum Naturschutzgebiet erklaert, wovon mehr als die Haelfte auf Wasserflaechen entfallen. Von zahlreichen Ornithologen werden seit vielen Jahren exakte Bestandesaufnahmen der Vogelwelt durchgefuehrt. Einerseits konnte dadurch das erstmalige Auftreten von seltenen Vogelarten in Oesterreich, teilweise sogar in Mitteleuropa nachgewiesen werden, und andererseits ist die genaue Dokumentierung der Bestandsveraenderungen der Vogelwelt als Reaktin auf veraenderte Umweltbedingungen moeglich. Aufgrund der ausgedehnten Flachwasserbereiche, des Nahrungsreichtums, sowie eisfreier Wasserflaechen auch im Winter ist das Rheindelta der bedeutendste Winterrastplatz fuer Wasservoegel in Oesterreich. Besonders bemerkenswert sind die Rast- und Ueberwinterungsbestaende von Haubentaucher, Gaensesaeger, Singschwan, Schnatterente, Spiessente,.......