Im Untersuchungsjahr 1988 wurde das Auftreten von ausgewaehlten Photooxidantien (Ozon, HNO3, HCOOH) sowie von HCI, NH3 und ausgewaehlten Spurenelementen (als Tracerkomponenten) in Ostoesterreich waehrend photochemisch aktiver Perioden beobachtet. Waehrend photochemischer Episoden traten an den Messtellen Exelberg und Duernrohr regelmaessig erhoehte Ozonkonzentrationswerte (9-Stunden-Mittelwerte von 68 bis 119 ppb) auf. Der maximale Halbstundenmittelwert im Untersuchungszeitraum betrug 182 ppb. Die Ursache fuer die erhoehten Ozonwerte lag einerseits in einer hohen Ozonvorbelastung (aus beiden Hauptwindrichtungen) und einer Zusatzbelastung durch die Abgasfahne der Region Wien im Bereich von 20 bis 80 ppb. Fuer HNO3 wurden ebenfalls aus oestlichen und westlichen Windrichtungen aehnliche Hintergrundkonzentrationen im Bereich von 1 ppb gefunden, mit einer Ausnahme: Am 23.7. lag die HNO3-Hintergrundbelastung bei Oststroemung bei 2.7 ppb vor Erreichen der Wiener Region. Die Zusatzbelastung aus dem Wiener Raum lag an den leeseitigen Messorten bei etwa 1 ppb. Stark erhoehte Vorbelastungen waren am 23.7. bei Oststroemung auch fuer HCOOH die Ursache fuer sprunghaft angestiegene Konzentrationswerte ueber 10 ppb. Als Ursache wird wie bei HNO3 und moeglicherweise auch bei Ozon eine stark belastete Luftstroemung aus oestlich gelegenen Ballungsgebieten angenommen. Die Konzentration von NH3 zeigt lokal starke Unterschiede, wobei die hoechsten Messwerte an den Messtellen in landwirtschaftlich genutzten Gebieten beobachtet wurden. Fuer HCI wurde ein deutlicher West-Ost Gradient mit ansteigenden Werten in Richtung Osten beobachtet. Dieses Ergebnis deutet auf erhoehte Quellstaerken fuer HCI in den oestlich von Oesterreich gelegenen Laendern hin.