In weiten Teilen Mitteleuropas lässt sich, insbesondere in Verdichtungsraeumen und in agrarisch intensiv genutzten Gebieten, eine zunehmende Verarmung der Landschaft in Struktur und Qualität feststellen. Die Ursachen dieser Entwicklung sind in Verdichtungsraeumen Flächenverbrauch, direkte und indirekte Schadstoffeinwirkung, sowie erhöhter Druck auf die Restflächen im Rahmen der Freizeitaktivitäten. In landwirtschaftlichen Vorranggebieten sind es Zusammenlegungen zu grosseren Betriebseinheiten, Bewirtschaftung in Form von Monokulturen, Flurbereinigung, Mechanisierung und verstärkte Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden. Dies führt zu einer in der Struktur monotonen und grossflächigen, in der Artenzusammensetzung verarmten Landschaft. Beides sind Charakteristika gestörter Ökosysteme der Kulturlandschaft, denn in der Naturlandschaft Mitteleuropas wären solche Verhältnisse nur kleinflächig an Extremstandorten oder in Form von Initialstadien verwirklicht. Im allgemeinen nimmt aber mit zunehmender Reife die Artenzahl zu, die Struktur und die systemimmanenten Zusammenhänge (z.B. Nahrungsketten, Parasitismus) werden komplexer. Damit vergrössert sich die Stabilität des Systems, d.h. seine Widerstandsfähigkeit gegen Störungen von Innen und Aussen. Abgesehen davon, dass eine vielfältige Landschaft aus Gründen der ökologischen Stabilität unterlässlich ist, erfüllt sie auch noch andere wesentliche Funktionen und ist daher notwendig. - zur Gewährleistung eines optimalen Stoffhaushaltes - als Genreservoir - als Refugium oder Regenerationszentrum für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten - zum Aufbau und zur Erhaltung eines Systems ökologischer Ausgleichsflächen - zur Erhaltung wissenschaftlicher Forschungsflächen - als Trägerin verschiedener Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktionen. Es ist daher eine berechtigte und schon sein einiger Zeit bestehende Forderung des Naturschutzes und verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen, eine vielfältige Kulturlandschaft in allen Teilen Österreichs zu schaffen. Die Ausweisung eines gewissen Prozentsatzes der Fläche eines Landschaftstyps als ökologische Ausgleichsfläche, d.h. dem Produktionszwang entzogene naturnahe Gebiete, waere ein wichtiger Schritt, dem die Begrenzung negativer Einflussfaktoren, wie Pestizidanwendung, hochmechanisierte Agrarproduktion, Zersiedelung etc., als flankierende Massnahme zur Seite gestellt werden muesste. Im Alpenstaat Österreich treten die negativen Auswirkungen moderner Landnutzung in einer, verglichen mit dem übrigen Mitteleuropa, spezifisch abgewandelten Form auf, weshalb die ohnehin spaerlichen Angaben über Art, Grösse und Form von Ausgleichsflächen, etwa aus der Bundesrepublik Deutschland, kaum übertragbar sind. Aus diesem Grund sah sich das Umweltbundesamt veranlasst, eine Studie in Auftrag zu geben, die den aktuellen .......