Die Projektstudie "Tauernautobahn" hatte zum Ziel, die Schadstoffbelastungen des Bodens und der Vegetation durch einen der meistbefahrenen Verkehrsträger Österreichs zu erheben, um die Voraussetzungen zu schaffen, Strategien für eine zukünftige Umweltpolitik erarbeiten zu können. Die Tauernautobahn zählt zu den wichtigsten nationalen und internationalen Verkehrsverbindungen. Mit einer durchschnittlichen Frequenz von 10.000 Fahrzeugen pro Tag (Spitze bis 40.000 Kfz/d) ist die Verkehrsbelastung ausserordentlich hoch. Der Anteil ausländischer Kraftfahrzeuge daran beträgt etwa zwei Drittel. Aus diesem Grund kommt die gegenüber den meisten Nachbarlaendern strengere Umweltgesetzgebung Österreichs kaum zum Tragen. Etwa 10 % des Verkehrsaufkommens ist dem LKW-Verkehr zuzuzählen. Wenn auch keine genauen Zählungen vorliegen, ist hier der Auslandsanteil noch höher als bei PKWs. Boden und Grünland wurden sowohl auf die verkehrsspezifischen "klassischen" Parameter Blei, Cadmium und Zink, als auch auf verkehrsbedingte organische Schadstoffe wie polyzyklische aromamatische Kohlenwasserstoffe wie (PAHs) aber auch auf Brom hin untersucht. Verkehrsbedingte PAH-Kontaminationen sind bisher in Österreich nicht erhoben worden. Wegen der eingesetzten grossen Mengen an Auftausalzen ist weiter noch der Chlorgehalt der Böden und Pflanzen bestimmt worden. Ergänzend dazu wurden bodenzoologische Untersuchungen vorgenommen. Weiters sind auch Fichtennadeln von autobahnnahen Standorten auf ihren Gehalt an Schwermetallen und Schwefel analysiert worden. Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen sollten zeigen, inwieweit verkehrsbedingte Aerosole Einfluss auf die Vitalität von Fichten haben. Folgende Ergebnisse sind als bemerkenswert hervorzuheben: Allen Untersuchungsergebnissen gemeinsam ist die Tatsache, dass die Konzentrationen des jeweiligen Parameters mit zunehmender Entfernung von der Autobahn abnimmt und dass bereits in Distanzen von einigen Zehnermetern mit gegenüber dem Referenzpunkt normalen Verhältnissen zu rechnen ist. Ausnahmen von dieser Regel ergeben sich in Inversionslagen (Auswirkungen auf die Fichten). Im Nahbereich der Autobahn mussten massgebliche Schadstoffbelastungen festgestellt werden u.zw. an Blei, das Grenzwertüberschreitungen (3 von 18 Probenahmestellen) bezogen auf die Steiermärkische Klärschlammverordnung zeigt. Bereits in Entfernung ab 10 m von der Autobahn konnte eine Normalisierung der Werte registriert werden. Cadmium und Zink. Beide Metalle traten zwar in erhöhten Konzentrationen im Boden auf, überschritten aber, bezogen auf die Steiermärkische Klärschlammverordnung in keinem Fall die Grenzwerte. Auch in Grünlandproben konnten erhöhte Werte nachgewiesen werden.