Die vorliegende Schrift stellt eine Fortsetzung der Veroeffentlichung "Reduktion und Oxidation im Boden durch Zufuhr und Entzug von Wasser" (4) dar. In der bereits erschienenen Veroeffentlichung wurde u.a. der in Modellversuchen getestete Zusammenhang zwischen der Wasserzufuhr bzw. dem Wasserentzug und der Reduktion bzw. Oxidation im Boden beschrieben. Die nun vorliegende Arbeit befasst sich mit der Pruefung, wie weit Zusammenhaenge zwischen dem Grundwasserstand, der Bodenmorphologie (Bodenfarbe) und den reduzierten Bedingungen (Fe(II)-Anteil) bestehen. Die Versuche gliedern sich nach dem Untersuchungsvorgang in zwei Gruppen. Die erste Gruppe umfasst jene Untersuchungen, bei welchen an einer Grundwassermesstelle langzeitig Grundwassermessungen vorgenommen wurden, aber nur einmal eine Bodenerhebung stattgefunden hat. Diese Untersuchungen hatten den Zweck, zu pruefen, wie weit ein prinzipieller Zusammenhang zwischen den Grundwasserstaenden und der permanenten Reduktion (Oberkante des Gr-Horizontes) besteht und ob die Reduktionshorizonte hoehere Fe(II)-Werte aufweisen als die Oxidationshorizonte. Die Ergebnisse der Untersuchungen der ersten Gruppe waren - kurz zusammengefasst - folgende: Die Fe(II)-Werte aller Gr-Horizonte liegen im Mittel weit ueber den mittleren Fe(II)-Werten der Go-Horizonte. Sandige Reduktionshorizonte weisen den geringsten, schluffige den hoechsten Fe(II)-Gehalt auf. Die Fe(II)-Werte von lehmigen und schluffigen Gr- Horizonten betrugen bei den untersuchten Boeden 150 bis 1000 ppm. Der hohe Anteil der Fe(II)-Verbindungen bei lehmigen und besonders bei schluffigen Boeden wird durch die intensive Freisetzung von Eisenverbindungen (Biotitgehalt u.a.) bedingt. Diese Freisetzung erfolgt bei Tonen nicht mehr in diesem Ausmass, und es ist daher der Fe(II)-Gehalt der Tone geringer. Die Grundwasserstaende liegen im Tiefenbereich der Gleyhorizonte, vorwiegend ueber den Reduktionshorizonten (Gor- und Gr-Horizont). In Tallandschaften mit grossen Grundwasserkoerpern bildeten sich prinzipiell Gleye, die ein vollstaendiges und typisches hydromorphes Profil aufweisen. Die Grundwasserstaende schwanken auch in diesen Tallandschaften mitunter stark und es kommt zur Ausbildung maechtiger Oxidationshorizonte. Morphologie und Fe(II)-Werte bestaetigen eine Reduktion in den Gr-Horizonten. Gleye in Hang- bzw. hangfusslagen lassen vielfach ein stockwerkartig aufgebautes hydromorphes Profil und Grundwasserstockwerke erkennen. Der Nachweis dieser Stockwerke gelingt am besten am Bodenprofil (Hydromorphie und physikalische Kennwerte), weniger deutlich durch Grundwasserbeobachtungen. Salzboeden koennen besonders bei geringem Vernaessungsgrad in bezug auf die Hydromorphie schlechte Zeiger sein. Die Fe(II)-Werte bestaetigen jedoch bei den untersuchten Salzstandorten eine Reduktion der im Grundwasserbereich liegenden Horizonte. In Pseudogleyen sind die ....