Im ostwestfälischen (Vinsebeck) und südniedersächsischen Bergland (Seelzerthurm) wurden im Frühjahr 1995 zwei ehemalige landwirtschaftliche Nutzflächen als Versuchsflächen ausgewählt und nach Versuchsplan mit Laubbäumen aufgeforstet. Die Versuchsfläche Vinsebeck liegt im Wuchsgebiet Weserbergland, die Versuchsfläche Seelzerthurm im Wuchsgebiet Südniedersächsisches Bergland. Vor der Erstaufforstung wurde die Fläche in Vinsebeck als Getreideacker, die Fläche in Seelzerthurm zu einem Teil als Getreideacker, zum anderen Teil als Grünland genutzt. Folgende Varianten wurden in dieser insgesamt vierjährigen Untersuchung angelegt: Aufforstung mit Buche und Bergahorn in den Varianten mykorrhiziert und nicht mykorrhiziert, mit Hilfspflanzendecke Senf/Ölrettich, Sommerroggen, ohne Hilfspflanzendecke; Aufforstung mit Traubeneichen- und Kirschen-Großpflanzen (Heistern) jeweils im Vergleich mit Kleinpflanzen sowie einer Sukzessionsvariante und einer Variante mit weiterer landwirtschaftlicher Nutzung als Getreideacker. Jede Variante wurde dreimal wiederholt. Weiterhin wurden Untersuchungen zur Netto-Stickstoffmineralisation auf Erstaufforstungen und zum Einfluss einer Pflugsohle auf das Wurzelwachstum junger Bergahorne durchgeführt. Aus diesen Versuchen sollten ökologisch und ökonomisch begründete Informationen zum Nährstoffhaushalt und zur Waldbautechnik von Erstaufforstungen ehemals landwirtschaftlicher Nutzflächen abgeleitet werden. Bei einer Erstaufforstung und deren technischer Durchführung sind aus Gründen des Boden- und Grundwasserschutzes möglichst geringe Stoffausträge mit dem Sickerwasser aus dem Boden zu fordern. In dieser Arbeit stand Nitrat zunächst im Vordergrund. Es wurde geprüft, ob sich die Austräge von Nitrat mit dem Sickerwasser unter den unterschiedlichen Flächennutzungen Acker, Sukzession oder Erstaufforstung unterscheiden und unter welcher Nutzung die geringsten Nitratausträge auftraten. Weiterhin wurde untersucht, ob Hilfspflanzendecken als waldbautechnische Maßnahme bei Erstaufforstungen die Nitratausträge vermindern können. Bei den Hilfspflanzendecken kam zum einen ein Saatgutgemisch aus Senf und Ölrettich als Variante intensiver Hilfspflanzen und zum anderen Sommerroggen als weniger intensive Beimischung zur Anwendung. Diese Varianten wurden mit den Varianten ohne Hilfspflanzen und Sukzession verglichen. Im Zusammenhang mit der Aufdüngung landwirtschaftlicher Böden wurde weiterhin die Frage bearbeitet, ob und wie lange die Nährstoffvorräte dem sich entwickelnden Waldökosystem nachhaltig verfügbar bleiben. Dafür wurde eine Nährstoffvorratsinventur durchgeführt, die dynamischen Stoffflüsse im Boden und die Einträge mit den Niederschlag erfaßt. Im dritten Jahr der Erstaufforstung wurden zusätzlich die Nährstoffvorräte der Forstpflanzen und Begleitvegetation bestimmt. Um die Netto-Stickstoffmineralisation auf Erstaufforstungen abzuschätzen, wurde ein Inkubationsversuch im Labor durchgeführt. Über Einbeziehung von Waldböden in das Inkubationsexperiment, von denen in situ Messungen zur Netto-Stickstoffmineralisation vorlagen, konnte die Netto-Stickstoffmineralisation auch in situ für die Erstaufforstungen abgeschätzt werden.
913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen]) 181.351 (Symbiontische Beziehungen (Bakterien- und Mykorrhizen-Symbiose usw.)) 235.42 (Sträucher und Bodenschutzpflanzen) 232.411.3 (Sortierung nach Größe u.a.) 236.4 (Überwachung (einschl. Begangspfade). Kontrolle des Verjüngungserfolgs) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 114.31 (Beziehungen zum Klima. Wirkungen der Wasserbewegung (Allgemeines), Auswaschung usw.) 181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])