Seit 1988 werden vom Nationalgebiet jährlich Color-Infrarot-Luftbilder aufgenommen, mit denen vor allem die durch Borkenkäferbefall bedingte Totholzentwicklung dokumentiert wird. Im Jahr 2001 wurde am 29. und 30. August eine Folgebefliegung durchgeführt. Die Luftbilder wurden mit einem neuen technischen Verfahren ausgewertet, das im Vergleich zur bisherigen Methodik eine genauere Ansprache der Totholzflächen nach topographischer Lage und Umfang erlaubt. Ermöglicht wird dies durch das hochauflösende Scannen der Luftbilder und die Herstellung sogenannter digitaler Orthophotos, die entzerrt und georeferenziert sind. Auf sie wird das Ergebnis einer stereoskopischen Interpretation der gescannten Luftbilder am Bildschirm unmittelbar übertragen. Um die Befliegungsjahrgänge 2001 und 2000 (Aufnahmedatum 23.9.2000) im Hinblick auf die Neuentstehung von Totholz exakt vergleichen zu können, wurden auch von den Luftbildern des Jahres 2000 Orthophotos hergestellt. Die von 1988 bis 2000 entstandenen Totholzflächen des Rachel-Lusen-Gebiets wurden mit der neuen präziseren Methode in Summe erfasst. Die damit ermittelte Gesamttotholzfläche beträgt 3.555 Hektar (bisheriger Summenwert nach der alten Methode 3.712 Hektar.). Der Neuzugang an Totholzflächen bis zur Befliegung 2001 ist mit 45 Hektar in der von forstlichen Eingriffen freien Naturzone und mit 10 Hektar wegen Borkenkäferbefalls geräumten Flächen in der Randzone relativ gering: Trotz der wegen der Verfahrensunterschiede nicht ganz vergleichbaren Ergebnisse ist der Zugang an Totholzflächen von der Befliegung 2000 auf 2001 auf ca. ein Zehntel des Vorjahres gesunkten (vormaliger Neuzugang: 605 Hektar). Damit ergibt sich im alten Nationalparkgebiet bis 2001 eine durch Borkenkäferbefall betroffenen Gesamtfläche von 3.610 Hektar. Das sind ca. 28% dieses Waldgebietes. Neue Totholzflächen sind vor allem südwestlich des Rachelsees und nordwestlich des Rachelgipfels sowie im Ostteil des Nationalparks um den Siebensteinkopf nördlich Finsterau entstanden. Die genannten Schwerpunkte verteilen sich auf die von Natur aus fichtenreichen Hochlagen und auf die z.T. noch mit Fichten-Altholz-Komplexen bestandenen oberen Hanglagen. In unteren Hang- und Tallagen ist neuer Borkenkäferbefall nur sporadisch anzutreffen. Erstmals wurde das Erweiterungsgebiet (seit August 1997) des Nationalparks (Falkenstein-Rachel-Gebiet) nach Totholz ausgewertet. Die gesamte Totholzfläche beträgt dort 25,5 Hektar mit Schwerpunkten im ehemaligen Naturschutzgebiet "Hochschachten und und Filze" und im früheren Naturwaldreservar "Zwieseler Filz". Knapp 100 Hektar Waldfläche wurden im Erweiterungsgebiet infolge Borkenkäferbekämpfung geräumt.
587.6 (Verwendung zu anderen forstlichen Zwecken) 453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 907.11 (Nationalparks usw.) [430] (Deutschland, 1990-)