Die Saualpe - östlicher Querriegel des Klagenfurter Beckens - wurde trotz ihrer Lage im ringsum erforschten ostalpinen Gebirgssaum bisher noch keiner geomorpholgischen Bearbeitung unterzogen. Deshalb ist anhand repräsentativer Ausschnitte versucht worden, die Formengebung dieser Altkristallzuges zu erfassen, dazulegen und unter eine zusammenfassende Bewertung zu stellen. Baugeschichtlich ordnet sich der Untersuchungsraum in das Muralpenkristallin I- III ein, dessen Schichtserien aus Phyllit-, Glimmerschiefer- und Schiefergneisgesteinen bestehen. Weitgehende Umformungen dieses Altrumpfes durch großräumige Verbiegungen infolge variskischer und bruchformige Verstellungen infolge aplidischer Orogenese im Verein mit jungteritärer Aufwölbung haben zu eienr engmaschigen Vergitterung der jüngeren N-S- mit den älteren E-W-Störungen geführt, deren morphologische Wirksamkeit häufig nachzuweisen ist. In der Ausformung des Mittelgebirgsreliefs - verwitterungsresistente Orthogesteine und Marmore beleben das Oberflächenbild - zeichnet sich ein gegenwärtiger Abschluß der seit dem Obermiozän andauernden morphotektonischen Entwicklung ab. Die Gebirgsaufwölbung mit periodenhaftem Ausgreien auf die Randgebiete bedingte eine vielgliedrige Aufeinanderfolge altersverschiedener Verebnungssysteme, die trotz Schollenverkippung und dendudativer Deformation in einer, wenn auch fragmentarisch erhaltenen, Rumpfflächentreppe konserviert wurde. Beherrschender Charakter kommt den Altflächen zwischen 2080 und 1800 m zu, dem A-System. Als weitere Leitformen sind ein mittleres Niveausystem um 1550 m (C-System) und der Randsockel um 1000 m (E-System) hervorzuheben, hinter welchen die anderen, ebenfalls nicht unbedeutenden Zwischenniveaus (B-, D-, F-System) zurückzutreten. Für die dominierende Einebnungsfläche von 1000 m wurde auf Grund fossiler Verwitterungs- und Schotterauflagerungen und deren morphologischer Situation ein mittel- bis oberpannones Alter wahrscheinlich gemacht. Sie hat als mittelbare Ausgangsform der Quartärlandschaft zu gelten, in der durch beträchtliche Erosionsvorgänge der jungteritäre Gebirgsantlitz nachhaltig umgeprägt wird.