Erfassung der Immissionsbelastung im Alpenraum mit Passivsammlern : Zwischenbericht im Rahmen des StMLU/EG-Projekts ueber den Vergleichsversuch zur Messung von Ozon und Stickstoffdioxid
Der vorliegende Bericht umfasst die Ergebnisse aus dem ersten Teil eines vom Bayerischen Staatsministerium fuer Landesentwicklung und Umweltfragen und der EU finanzierten interdisziplinaeren Projekts zur Erfassung der Immissionssituation mit Passivsammlern im Alpenraum. In diesem ersten Abschnitt wurde versucht, fuer die Luftbestandteile Ozon und Stickstoffdioxid an hand eines Vergleichs von verschiedenen Passivsammlertypen deren Einsetzbarkeit im Alpenraum zu testen. Als Bezugsstandorte wurden 6 Stationen im Alpenraum bzw. im suedlichen Alpenvorland ausgewaehlt. Obwohl die Aussagekraft des Tests durch vielfaeltige Parameter, wie kurze Zeitdauer, unterschiedliche Immissionsmuster und Witterungsbedingungen an den einzelnen Standorten und Unsicherheiten bei den Referenzmessungen eingeschraenkt war, lassen sich vor allem fuer die beteiligten Institutionen, die die Passivsammler unterschiedlichster Bauart zum Einsatz brachten, zahlreiche interessante Ergebnisse ableiten. Im Bereich der Ozonvergleichsmessung, die das zentrale Anliegen der Messkampagne war, wurden Verfahren identifiziert, die den zeitlichen Verlauf der Ozonkonzentrationen mit befriedigender Qualitaet abbildeten. In Verbindung mit den Messdaten von kontinuierlich erfassenden Messtellen lieferten einige Verfahren wertvolle Informationen, die einen Einsatz im Gelaende in weiteren Kampagnen rechfertigen. Gerade im unwegsamen Gelaende ohne entsprechende fuer Analysatoren noetige Infrastruktur sind die noch in Entwicklung stehenden Ozonpassivsammler mehr und mehr in der Lage, zusaetzliche Informationen gerade hinsichtlich einer Verdichtung von auf kontinuierlich messenden Geraeten basierenden Messnetzen zu liefern. Die Entwicklung von Passivsammelverfahren zur Messung des Stickstoffdioxid erscheint bereits weiter fortgeschritten; gerade fuer die staerker belasteten Gegenden bietet sich eine Reihe von brauchbaren, auf der Diffusionsmethode basierenden Verfahren an. Auf niedrige Konzentrationsbereiche, wie sie in den meisten Teilen der Alpen anzutreffen sind, erscheinen die beschriebenen Verfahren insgesamt wenig ausgelegt. Auffallend ist, dass trotz der in vielen Faellen identischen Messprinzipien enorme Unterschiede zwischen den Ergebnissen aus verschiedenen Sammlern auftraten. Ringversuche zum Abgleich der chemischen Analysen erscheinen fuer die Zukunft sinnvoll. Die Ergebnisse der aus den 6 Stationen durchgefuehrten Vergleichsversuche muessen auch vor dem Hintergrund der Referenzmessungen gesehen werden, die, wie auch die Interkalibrierung ergab, gerade bei der NO2-Messung mit Unsicherheiten belastet sind. Weitergehende Aktivitaeten zur Qualitaetssicherung bzw. -kontrolle werden empfohlen. Der im Sommer 1992 durchgefuehrte Hauptvergleichsversuch kann insgesamt durch die zahlreichen Hinweise fuer die beteiligten Institutionen als wichtiger Meilenstein fuer die Weiterentwicklung von ...