- Standardsignatur8316
- TitelLangjaehriger Reinluft/Standortsluftvergleich des Gaswechsels von Fichte unter Freilandbedingungen - Ein Beitrag zur Waldschadensforschung
- Verfasser
- ErscheinungsortFreising
- Verlag
- Erscheinungsjahr1993
- Seiten82 S.
- Illustrationen33 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer93092
- Quelle
- AbstractZur Pruefung der Frage, inwieweit gasfoermige Luftschadstoffe unter natuerlichen Verhaeltnissen des Standortes die primaere Stofferzeugung beeintraechtigen, wurden Zweigpaare im Wipfelbereich einer 70-jaehrigen Fichte ueber 6 Jahre ununterbrochen mit Reinluft (RL) und Standortsluft (SL) in vollklimatisierten Gaswechselkammern begast. Der CO2- und Wasserdampfgaswechsel einschliesslich aller Klimadaten und der Luftschadstoffbelastung (SO2, NO, NO2 und O3) wurde im 4-Minuten-Takt lueckenlos erfasst. Ab Mitte des dritten Versuchsjahres war es moeglich, SO2 und O3 im Nachlauf an die Aussenluftkonzentration nachzudosieren, im die unvermeidlichen Verluste im Messystem auszugleichen. Zusaetzlich konnten gegen Ende des dritten Versuchsjahres die Zweige im Innern der Kammern zeitgleich mit den aeusseren Niederschlaegen mit "sauberem" Wasser bzw. mit dem Regenwassers des Standortes beregnet werden. Waehrend der ersten drei Jahre, einschliesslich Nachdosierung im dritten Jahr, liess sich kein Einfluss der Luftschadstoffe auf die Leistung und das Wachstum des SL- Zweiges gegenueber dem RL-Vergleichszweig feststellen. Im vierten Jahr allerdings kam es unter dem Einfluss der inneren Beregnung zu einem erheblichen Rueckgang der Leistung. Sie war verbunden mit dem Auftreten charakteristischer schwarzbrauner, kreisrunder Nekrosen im Bereich der Spaltoeffnungen. Es handelt sich dabei um Aetzschaeden, die durch die Bildung von zusaetzlicher schwefliger Saeure zustande kommen, die waehrend des inneren Beregnens bei gleichzeitiger Nachdosierung mit SO2 entsteht. Da weder am Messbaum noch im Bestand die gleichen Nekrosen auftraten, koennen sie nicht die Folge der natuerlichen Belastung mit Standortsluft sein. Ein neues Zweigpaar im Jahr 1990, ebenfalls in der Kammer gewachsen, zeigte diese Schaeden nicht, obwohl die Anlage nun voll ausgebaut, die Nachdosierung von Anfang an in Gang war einschliesslich innerer Beregnung, allerdings bei Vermeidung des vorjaehrigen Versuchsfehlers. Waldwachstumskundliche Untersuchungen am Messbaum und im Bestand sowie weitere begleitende Untersuchungen bekraeftigen das Ergebnis der Gaswechselmessungen. Somit lassen sich unter der derzeitigen Schadstoffbelastung am Versuchsort bei Beruecksichtigung aller von uns erfassten Kriterien keine Anhaltspunkte fuer eine Schaedigung der Fichte finden, weder durch unmittelbare Einwirkung der gasfoermigen Deposition noch durch den "sauren Regen". Wie die langjaehrigen Aufzeichnungen der Luftschadstoffkonzentrationen beweisen, gehoert der Vordere Bayerische Wald zu den wenig belasteten Gebieten.
- Schlagwörter
- Klassifikation181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)
161.1 (Saft- und Gaszirkulation. Absorption. Ausscheidung (Exudation). Transpiration (lediglich Mechanismus dieser Prozesse))
161.32 (Assimilation des Kohlenstoffes. Photosynthese)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)
| Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
|---|---|---|---|---|
| 1202800 | Monographie | Verfügbar |
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