Der Raum Obertauern, ein Wintersportzentrum am Radstaedter Tauernpass im Bundesland Salzburg, erlebte in den letzten 20 Jahren einen rasanten Aufstieg: Zahlreiche neue Aufstiegshilfen und planierte Pisten liessen den kleinen Ort nur allzu rasch anwachsen. Die in dem Gebiet haeufig auftretenden Karsterscheinungen und Erosionen standen im Mittelpunkt interdisziplinaerer Untersuchungen im Rahmen eines "Man and Biosphere"- Projekts. Die vorliegende Arbeit befasste sich in diesem Zusammenhang mit Untersuchung und Kartierung der aktuellen naturnahen Vegetation sowie einem Vergleich der naturnahen Pflanzengesellschaft mit dem Aufwuchs auf kuenstlich begruenten Schipisten. Da das Gebiet einerseits durch eine grosse Vielfalt in den geologischen Verhaeltnissen, andererseits durch Niederschlagsreichtum lokal durch extrem lange Schneedeckenandauer charakterisiert ist, ist die Vegetation sehr vielfaeltig. Dazu kommt der auch heute noch spuerbare Einfluss, den der Mensch seit Generationen ausgeuebt hat: Waldflaechen wurden zugunsten der Almweiden reduziert, der Bergbau frueherer Zeiten trug ein uebriges dazu bei, dass das Gebiet heute nur mehr ueber sehr kleine geschlossene Zirbenwaldflaechen verfuegt. Hohe Sommerniederschlaege sind fuer die Bildung einer grossen Vielfalt von Flach- und Hochmooren verantwortlich, die allerdings heute bereits vielfach degradiert sind. Almweideflaechen und Zwergstrauchgesellschaften dominieren von der Passhoehe in 1739m ue. NN bis in Hoehen um 2000m ue. NN. Darueber treten im Suedteil und im Hundskogelgebiet vorwiegend Karbonatrasen und Schneebodengesellschaften, im Nordwestteil hingegen Sauerbodenrasen der unteren alpinen Stufe und ebenfalls Schneebodengesellschaften in den Vordergrund. Die Erschliessung fuer den Wintersport brachte dem Gebiet zwar wirtschaftlichen Aufschwung, oekologisch gesehen erwachsen der ohnehin schon zu Verkarstung, Blaikenbildung und Erosion neigenden Landschaft durch die zahlreichen Planien schwerwiegende Probleme. Ein umfassender Teil der Arbeit beschaeftigte sich daher mit dem Vergleich von Deckungsgrad, Artenzahlen und Artmaechtigkeiten auf begruenten Pisten und in der Kontaktvegetation. Auch die Stetigkeit, mit der sowohl Pflanzenarten aus dem Saatgut als auch heimische, in Pisten vermehrt auftretende Arten in Piste und Kontaktvegetation vorkamen, wurde ermittelt. Der Phytomassevorrat wurde auf Pisten und in der Kontaktvegetation stichprobenartig untersucht. Das hiebei anfallende Pflanzenmaterial diente weiters fuer Analysen des Caesiumgehalts. Die oberirdische Phytomasse der Pisten erwies sich in den meisten Faellen als wesentlich geringer als in der Kontaktbegetation, und noch ein Jahr nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl musste vor allem bei Flechten ein stark erhoehter Gehalt an Caesium festgestellt werden. Wie bei vielen einschlaegigen Untersuchungen in anderen Testgebieten stellte .....
182.25 (Zeitliche Alternanz (z.B. Wechsel der Dominanz)) 182.53 (Beeinflussung der Vegetation als Versuchsmethode) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 116.6 (Allgemeine Darstellungen über Erosion und Schutzmaßnahmen gegen Erosion) 111.219 (Andere Strahlungen) [436.5] (Salzburg)