Die epiphytische Flechtenvegetation wurde im Traunviertel, Oberoesterreich in den Jahren 1983 bis 1985 aufgenommen. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich von der waermeren, regenaermeren Traun-Enns-Platte im Norden bis zum Toten Gebirge und dem Dachstein im Sueden, wo hohe Niederschlagsraten und relativ geringe Temperaturunterschiede ein ozeanisch getoentes Klima bedingen. Das Gebiet umfasst alle Hoehenstufen vom kollin-montanen Alpenvorland ueber die Vorberge der Noerdlichen Flyschzone bis hin zu den Noerdlichen Kalkhochalpen, die bis in die nivale Zone reichen. 2. Als Ergebnis liegen 1.600 Aufnahmen von epiphytischen Flechtengesellschaften am Mittelstamm und am Stammgrund lebender Baeume vor, die Aufnahmen wurden nach der Methode von BRAUN-BLANQUET (1964) bzw. WIRTH (1972) durchgefuehrt. Aus dem erhobenen Datenmaterial konnten 22 Assoziationen ausgewiesen werden, auf 26 verschiedenen Baumarten wurden 331 Flechtenarten gefunden. 3. Folgende Assoziationen wurden aufgefunden: Acrocordietum gemmatae BARKM. 1958: besiedelt nur Laubbaeume, vor allem Ulmus glabra und Fraxinus excelsior von der submontanen bis in die hochmontane Stufe. Die Assoziation ist photophytisch und bevorzugt alte Baeume, die eher frei stehen oder locker gruppiert sind. Gyalectetum ulmi HIL. 1925: Es ist nur eine einzige Aufnahme von einer Esche im Stodertal - Totes Gebirge belegt. Diese Assoziation ist aerohygrophytisch und psychrophytisch und vertraegt sowohl eine geringe Eutrophierung als auch direkte Sonneneinstrahlung. Lecanactidetum abietinae HIL. 1925: ist auf die untere montane Stufe der Waelder des Hoellengebirges und des Toten Gebirges beschraenkt. Diese Gebiete zeichnen sich durch hohen Niederschlag und sehr reiche Nebelbildung mit Kaltluftstau aus. Die Assoziation entwickelt sich nur auf Nadelbaeumen in der NW- bis NE- Exposition. Chaenothecetum ferrugineae BARKM. 1958: waechst nur auf Nadelbaeumen mit tiefrissiger Borke, vor allem Larix decidua, in allen Hoehenlagen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit besiedelt es den gesamten Stamm bis in grosse Hoehe in oft ausgedehnten Flaechen. Die Assoziation vertraegt keine Eutrophierung. Leprarietum candelaris MATT. 1937 ex BARKM. 1958: besiedelt als lange, schmale Streifen Nadelbaeume mit vorwiegend mittelrissiger Borke in N- bis E- Exposition. Die Assoziation ist hygrophytisch und kommt vor allem in den sehr luftfeuchten Gebirgen vor. Hypocenomycetum scalaris HIL. 1925: entwickelt sich auf Nadelbaeumen mit tiefrissiger Borke, vor allem Larix decidua, seltener auf Picea abies und Betula sp. Die Assoziation ist photophytisch und relativ toxi-tolerant. In luftfeuchten Gebieten ist sie nicht nur auf die Stammbasis beschraenkt, sondern erstreckt sich ueber den gesamten Stamm. Lecanoretum conizaeoidis BARKM. 1958: siedelt auf Nadelbaeumen und Laubbaeumen mit saurer oder angesaeuerter Borke. Die Toxitoleranz dieser ........