Grundlagen der Verdunstungsermittlung und Erosivitaet von Niederschlaegen. Zur Erosivitaet der Niederschlaege im Gebiet der deutschen Mittelgebirge, besonders im hessischen Raum
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erosivitaet der Niederschlaege, und zwar mit dem R-Faktor der Universellen Bodenabtragsgleichung der Schule WISCHMEIER. Ziel ist es, aus vorliegenden Niederschlagsaufzeichnungen fuer bestimmte Standorte R-Faktoren zu bestimmen und anschliessend zu versuchen, die dabei gewonnenen Erkenntnisse auf einen groesseren Raum zu uebertragen. Zunaechst erfolgt eine Darlegung der Kriterien fuer die Auswahl des auszuwertenden Datenmaterials und der Auswertungstechnik und einer Angabe von Untersuchungsstandorten und Auswertungszeitraeumen. Bei der Beschreibung der Auswertungsergebnisse ist auch die Kenntnis der Verteilung der Stichproben wichtig. Die ueberwiegend positiv schiefen Verteilungsformen der Einzelergebnisse bringen Konsequenzen mit sich fuer deren weitere statistische Bearbeitung. Die Analyse der Ergebnisse laesst Abhaengigkeiten der Erosivitaet und der maximalen 30minuetigen Intensitaet erosiver Niederschlagsereignisse von Jahreszeit oder Monaten erkennen. Bei den Einzelniederschlagshoehen erosiver Ereignisse sind solche Abhaengigkeiten nicht oder kaum vorhanden. Als wesentliches Ergebnis wird deutlich, dass Unterschiede beim R-Faktor, also der vieljaehrigen mittleren Jahressumme der Erosivitaet, zwischen den untersuchten niederschlagsreicheren Stationen und den weniger niederschlagsreichen in allererster Linie durch die unterschiedliche Anzahl der als erosiv ausgewerteten Ereignisse verursacht werden. Betrachtet wird auch das Gewicht stark erosiver Niederschlaege. Es wird deren Bedeutung fuer die Hoehe des R-Faktors und die Schwankungen der jaehrlichen Summen der Erosivitaet dargestellt. Eine Eliminierung bestimmter stark erosiver Niederschlagsereignisse aus der Berechnung fuehrt zu einer Basiserosivitaet, deren Hoehe weniger starken jaehrlichen Schwankungen ausgesetzt ist. Die fuer die einzelnen Standorte ermittelten R-Faktoren badieren in den meisten Faellen zunaechst nur auf der Erosivitaet der Monate Mai - Oktober. Teilweise war dabei auf seltene extreme Einzelereignisse mit einer Wiederkehrwahrscheinlichkeit von weniger als einmal in 30 Jahren zu achten, die in der Regel von den Berechnungen ausgeschlossen blieben. Die ganzjaehrige Erosivitaet musste daher - von drei Stationen abgesehen - geschaetzt werden. Die winterliche Erosivitaet bleibt allerdings ohnehin verfahrenstypisch unterbewertet. Zur Uebertragung der gewonnenen Ergebnisse auf einen groesseren Raum werden verschiedene Ansaetze unternommen. Untersuchungen dieser Art wurden bereits von anderen Autoren vorgenommen, an die zum Teil angeknuepft werden kann. Es bieten sich dafuer Hilfswerte an, die entweder schon vorhanden sind oder mit mehr oder minder grossem Aufwand erstellt werden koennen. Es sind dies Haeufigkeiten (Wiederkehrwahrscheinlichkeiten) bestimmter Niederschlaege, vieljaehrige mittlere Sommerhalbjahrsniederschlaege oder...
116.6 (Allgemeine Darstellungen über Erosion und Schutzmaßnahmen gegen Erosion) 116.21 (Einfluß meteorologischer Faktoren) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)