Ziel dieser Arbeit war es, den Wasser- und Stoffhaushalt der Böden in der Elbaue bei Lenzen zu charakterisieren und seine Veränderung nach einer möglichen Rückdeichung zu prognostizieren. Dies erforderte nicht nur die Beschreibung der Böden in ihrem Aufbau und ihrer stofflichen Zusammensetzung, sondern auch die Herausarbeitung der stattfindenden Prozesse. Hierbei war es notwendig, den Fluß mit seiner Aue als Einheit zu betrachten. Das Untersuchungsgebiet liegt im Bereich der unteren Mittelelbe zwischen den Strom-km 472 und 485. Der geologische Aufbau des Untergrunds ist maßgeblich durch die Saale- und Weichseleiszeit geprägt. Die sandigen Sedimente der letztgenannten stellen die Basis, auf dem die holozänen Ablagerungen das ehemals stark reliefierte Gelände soweit ausgeglichen haben, daß heutzutage nur eine feinstrukturierte Geländeoberfläche zu erkennen ist. Diese befindet sich mit Höhen zwischen 15,0 und 17,5 m NN häufig nur wenige Dezimeter oberhalb der Mittelwasserlinie (MW) der Elbe. Die höchsten natürlichen Erhebungen im Untersuchungsgebiet bilden mit maximal + 3 m über MW die oftmals stromparallelen Uferwälle. Das Klima ist als Übergangsklima zwischen ozeanischen und kontinentalem zu bezeichnen. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 8,3°C, im Mittel fallen im Jahr 580 mm Niederschlag. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war der Großteil des Untersuchungsgebietes waldbestanden. In den folgenden Jahrzehnten wurde nahezu der komplette Baumbestand abgeholzt. Heute findet sich in den meisten Bereichen eine unter Grünland betriebene Offenlandschaft.