Langzeitverhalten von Schneedeckenparameter / Ergebnisse aus KLIWA : KLIWA-Symposium

2001

S. 68-80

10 Lit. Ang.

Bandaufführung

90544

Veränderungen des Schneedeckenregimes haben nachhaltige Auswirkungen auf den Wasserhaushalt (Grundwasserneubildung) und das Abflussregime (Hochwasserbildung). Langzeituntersuchungen der Schneeverhältnisse verdienen besondere Beachtung, weil als Folge von Klimaveränderungen auch Änderungen der Schneedeckenhäufigkeit erwartet werden können. Alle untersuchten Schneedeckenparameter, besonders diejenigen, die das Andauerverhalten beschreiben, weisen im Mittel straff korrelierte Beziehungen zur Geländehöhe auf. Die regionalen Unterschide dieser Beziehungen sind im Untersuchungsgebiet jedoch nur gering. Alle Schneedeckenparameter weisen in der Bezugsperiode (1951/52 bis 1995/96) fast ausnahmslos und flächendeckend einen Rückgang (negativer Trend) auf. Mit zunehmender Geländehöhe ist für die Schneedeckendauer, die Schneedeckenzeit und die Dauer der Winterdecke eine Abschwächung des negativen Trends feststellbar. Bezogen auf die mittlere Schneedeckendauer in der Bezugsperiode erreicht deren Rückgang in den unteren Lagen des Gebietes 40 % und mehr, er verringert sich in den mittleren Lagen auf 20 % bis 30 %. In den höheren Lagen werden im Mittel auch Werte unter 10 % beobachtet. Wegen der großen Variabilität der Schneedeckenparameter ist der Nachweis der statistischen Signifikanz der gefundenen Trends nur vereinzelt möglich. Wenngleich die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf das Schneedeckenregime statistisch nicht zweifelsfrei nachweisbar sind, so kann aus dem flächendeckend übereinstimmenden Trendverhalten der verschiedenen Größen die Existenz realer Veränderungen als gesichert aufgenommen werden. Die Variantenrechnungen mit Hilfe von Simulationsmodellen zeigen, dass vor allem eine Erhöhung der Lufttemperatur deutliche Auswirkungen auf das Schneedeckenregime haben würde. Die im Szenario "1,5 K erhöhte Lufttemperatur" nachgezeichneten Verhältnisse entsprechen annähernd den Änderungen des winterlichen thermischen Regimes im Bezugszeitraum 1951/52 bis 1995/96.