Standardsignatur
Titel
Untersuchung über die Schrumpfung von Meßfilmen und photographischem Plattenmaterial
Verfasser
Körperschaft
Bayerische Akademie der Wissenschaften. Geodätische Kommission
Erscheinungsjahr
1956
Seiten
39 S.
Illustrationen
24 Abb., 7 Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
89237
Quelle
Abstract
Die vorstehend beschriebenen Versuche könnten zwar noch in mancher Hinsicht erweitert und vervollständigt werden. Grundsätzlich dürften sie aber wohl ein richtiges Bild vom Verhalten des photographischen Materials zeigen. Große, bei photogrammetrischen Arbeiten vorkommende Fehler, wie z.B. lokale Parallaxenherde und dergleichen, rühren von nicht exakter Planlage der Filme oder von der Unebenheit der Glasplatten her. Die Ergebnisse der vorstehenden Messungen zeigen, daß die Schrumpfung des Aufnahmemateriales ganz allgemein geringer ist, als vielfach angenommen wird. Die gesamte mittlere Restschrumpfung beträgt für Gavaert-Platten ʼ 3,7 ö und für die Kombination Film/Platte bei den z.Z. im Handel befindlichen Filmsorten im Anfangsstadium nach der Entwicklung durchschnittlich ʼ 5,1 ö. In beiden Fällen kann davon der affine Anteil, der sich bei den Filmen mit der Zeit etwas vergrößert, jederzeit durch eine Affintransformation nach der Auswertung beseitigt werden, so daß nur der zeitlich völlig konstante zufällige Anteil von ʼ 2,4 ö bzw. ʼ 4,3 ö als eigentliche Fehlerquelle übrig bleibt. Für kleine Bereiche, die bei Katasterkatierung im Hinblick auf die Nachbargenauigkeit die maßgebende Rolle spielen, geht der Betrag der mittleren zufälligen Schrumpfung für die Kombination Film/Platte auf ʼ 1,7 ö herunter. Bei großmaßstäblichen Kartierungen unterscheiden sich die Kartierungsfehler, die aus dem Emulsionsverzug der photographischen Aufnahmeplatten resultieren, gegenüber den Fehlern bei Verwendung von Filmaufnahmen in Verbindung mit Kontaktdiapositiven nur um 1-2 cm in der Natur! Es muß dem Praktiker überlassen werden, zu entscheiden, ob und in welchen Fällen ein solcher Genauigkeitsgewinn den Einsatz von Plattenkammern mit ihren eingangs geschilderten Nachteilen rechtfertigt.