Dies ist kein weiteres Buch über den Dauerwald. Es schließt jedoch eine bisher bedauerte Lücke in der forstbiografischen Literatur. Auf der Grundlage zahlreicher, zum Teil bisher verschollener Dokumente, einige unveröffentlichte Abbildungen eingeschlossen und einschlägiger Schriften wird der Lebensweg Alfred Möllers (1860 - 1922) von Anfang bis Ende verfolgt: Kindheit und Schulzeit in Berlin, Militärdienst, Dienst im Reitenden Feldjägercorps, Lehre in der Oberförsterei Altenplathow bei Genthin, Studium an der Forstakademie Eberswalde, Promotion in Münser, Studienaufenthalt in Brasilien und in den USA, Tätigkeit als Oberförster in Wörsdorf im Raunus und in Eberswalde, Beginn der Lehrtätigkeit in Eberswalde, Aufbau der mykologischen Abteilung und erfolgreiche Forschung auf diesem Gebiet, schließlich Direktor der königlich preußischen Forstakademie Eberswalde. Bis dahin bildet sein Leben eine Kette von beruflichen Erfolgen. Tragische Umbrüche haben der 1. Weltkrieg und die wenigen Jahre danach bis zu seinem Tod zur Folge: Schließung der Forstakademie während des Krieges, Ablösung als Akademiedirektor in Zusammenhang mit der Umbildung der Forstakademie zur Forstlichen Hochschule. Ein Aufleben für Möller in dieser konfliktreichen Zeit bedeutet die Verkündung seiner Dauerwaldidee, des Kredos seines Strebens nach naturgemäßer Waldbewirtschaftung. Er erkennt den Ökosystemcharakter des Waldes, fordert dessen konsequente Berücksichtigung im praktischen Waldbau und löst damit eine nachhaltige und tiefgreifende Auseinandersetzung unter den Forstleuten aus.