Der Verlauf der Krankheit wurde auf Grund der auftretenden, äußerlich erkennbaren Krankheitserscheinungen verfolgt. Harzaustritt kann ein Kennzeichen für abgeschlagene, aber auch für erfolgreiche Käferangriffe sein. Ob bei geglückter Infektion Harz aus den Bohrlöchern austritt oder nicht, hängt vom Harzvermögen des Stammes und von der Intensität des Anflugs ab. Jede erfolgreich befallene Fichte zeigt Nadelfall, dessen Beginn, Verlauf und Ende in weitem Maße von äußeren Umständen abhängen. Bei massiger Infektion und heißtrockenem Wetter (Frühjahr 1947) waren die Kronen innerhalb weniger Wochen völlig entnadelt; bei weniger massigem Angriff und kühlerem-feuchterem Wetter (Frühjahr-Sommer 1946) zog sich der Nadelfall zum Teil bis zum Mai des folgenden Jahres hin. Nadeln, die bis zum Eintritt des Winters nicht abgestoßen sind, bleiben in der Krone bis zum nächsten Frühjahr. Die Verfährbung der Nadeln trat in zwei Formen auf: als Vergrauung, die nur an einem verhältnismäßig kleinen Anteil befallener Bäume beobachtet wurde, vielleicht weil dieses Stadium schnell durchlaufen wird; und als Bräunung. Sie schreitet in mehreren Intensitätsgraden von unten nach oben innerhalb der Krone fort. Nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der unter Beobachtung stehenden Befallsfichten bräunten sich, die übrigen verloren die Nadeln in grünem Zustand. In der Hauptsache setzte die Bräunung gleichzeitig mit dem Nadelfall oder wenige Woche später ein. Verfärbung und Abfall der Nadeln sind Folgen ungenügender Wasserversorgung der Krone. Durch die Ausbildung der Larvengänge in Kambial- und Bastschicht wird der Saftkreislauf im Baum unterbrochen; das Wurzelsystem beginnt zu hungern, der Baum kann kein Wasser mehr aus dem Boden aufnehmen. Das unterschiedliche Auftreten der Erscheinungen hängt ab von dem Zeitpunkt, an dem der Saftstrom unterbrochen wird, und von der Fähigkeit des Baumes, mit verringerter Wasserzufuhr auszukommen. Verfärbung und Aufbacken der Rinde werden als Befallssymptome von älteren Autoren genannt, konnten aber im Untersuchungsgebiet nicht beobachtet werden. Wenn Spechte Schuppen ablösen, entstehen helle Flecken auf der Rinde. Rindenfall erfolgt fast niemals vollständig; Reste der Rinde bleiben zumindest am Stammfuß und in der Krone. Beginn, Verlauf und Ende des Vorgangs schwanken in weiten Grenzen. Im April oder Mai des der Infektion folgenden Jahres hört im allgemeinen der Rindenfall auf. Er ist kein physiologischer Prozess, sonder auf rein mechanische Ursachen, auf Einflüsse des Wetters, vor allem aber auf die Tätigkeit der Spechte zurückzuführen. Ein Befall im stehenden Bestand kann von selbst erlöschen oder sich in jährlicher Steigerung zu einer Katastrophe ausweiten. Für den unterschiedlichen örtlichen Ablauf der Erkrankung wurden Beispiele vorgeführt.
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 145.7x19.92 (Scolytidae) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)