In den vergangenen Jahren wurden verstärkt Anstrengungen unternommen, die Quellstärken klimarelevanter N-Spurengase, wie z.B. Stickstoffmonoxid (NO oder Distickstoffoxid (N2O) aus Waldökosystemen zu bestimmen. Dabei können Emissionsmessungen dieser Gase jedoch nur in einem räumlich und zeitlich begrenzten Maße durchgeführt werden. Aus diesem Grund ist es zur Berechnung flächenhafter Quellstärken notwendig, die Lücken der Meßdaten durch Extrapolation zu schließen. Hierfür bietet sich das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte prozeßorientierte Modell PnET-N-DNDC zur Vorhersage der NO- und N2O-Flüssen aus temperaten Waldböden an. Das Modell besteht aus den fünf Modulen Bodenklima, Waldwachstum, Mineralisation, Nitrifikation und Denitrifikation. Die für die N-Spurengasbildung im Boden entscheidenden Prozesse der Nitrifikation und der Denitrifikation sind in dem Modell auf mikrobieller Ebene beschrieben. PnET-N-DNDC berücksichtigt erstmals auch mögliche atmosphärische N2O-Aufnahme durch den Waldboden. Durch die Simulation der Auswirkungen von Bodenfrost auf den Sauerstofftransport, die Stoffkonzentration in der flüssigen Bodenphase und die Mikroorganismen konnte die erhöhte N-Spurengasproduktion während und nach Frostperioden beschrieben werden. Das Modell wurde in dieser Arbeit an zehn temperaten Waldstandorten validiert. Die zur Validierung verwendeten Standorte wiesen durchschnittliche N2O-Jahresemissionen zwischen 0,01 kg N ha®Ü a®Ü (Harvard Forest, USA) und 4,9 kg N ha®Ü a®Ü (Schottenwald, Österreich) auf und deckten somit den weiten Schwankungsbereich der N2O-Emissionen aus temperaten Wälder ab. Die Ergebnisse zeigen eine sehr gute Übereinstimmung zwischen den gemessenen und den simulierten N-Spurengasflüssen. Das Modell PnET-N-DNDC kann dazu genutzt werden, geeignete Strategien zu einer Verminderung der Emission von klimarelevanten Spurengasen zu temperaten Wäldern zu entwickeln.