Grundwasser spielt bei der Versorgung der Menschen mit Trink- und Brauchwasser eine überragende Rolle. Bei zunehmendem Bedarf an einwandreiem Wasser ist aber gleichzeitig eine dramatische Abnahme der nutzbaren Vorräte zu beobachten. Immer mehr machen Verschmutzungen, die häufig aus diffusen Schadstoffquellen herrühren und zum Teil schleichend vor sich gehen, die Nutzung kleiner und großer Grundwasserfelder für Trinkwasserzwecke unmöglich. Die Bedeutung des Grundwassers und die Schwierigkeit, Vorgänge im Untergrund zu erfassen, zu beschreiben und zu überwachen, haben in den letzten Jahren zu einer rasanten Entwicklung der "Grundwassermodellierung" geführt. Grundwassermodelle sind numerische Simulationsverfahren zur vereinfachten Nachbildung von Stömungs- und Transportvorgängen im Grundwasser aufgrund mathematisch-physikalischer Gesetze. Mit diesem Hilfsmittel besteht die Möglichkeit, qualitative oder quantitative Einflüsse auf das Grundwasser - seien sie nun bewußt geplant oder unbeabsichtigt - in ihren Auswirkungen großräumig und langfristig abzuschätzen. Damit kann das Maß bestehender Beeinträchtigungen leichter erfaßt werden und durch geeignete Gegemaßnahmen gezielt bekämpft werden. Dem Planer und verantwortlichen Entscheidungsträger werden wichtige Planungshilfen zur Verfügung gestellt, die eine Simulation von Natruabläufen zulassen und somit die Folgen von Eingriffen weitgehend prognostizieren lassen. Neben den zahlreichen bereits existierenden lokalen Grundwassermodellen wurde erstmals in Österreich auch ein Großraummodell entworfen, das besonders hohe Anforderungen an das Grunddatenmaterial und die Modelltechnik stellte. Aus diesem Anlaß sollen bei der Tagung "Modellierung von Vorgängen im Grundwasser - Simulation quantitativer und qualitativer Prozesse" die theoretischen und praktischen Anwendungsmöglichkeiten von Grundwassermodellen dargestellt sowie die Anforderungen und Zielsetzungen aufgezeigt und anhand vpm Fallstudien konkretisiert werden. Gleichzeitig werden aber auch die Grenzen der heutigen Simulationstechnik abgesteckt und sich anbahnende weitere Entwicklungen vorgestellt. Die Tagung richtet sich an Planer, Behörden, Theoretiker und Praktiker sowie schlicht an all jene, denen der Grundwasserschutz ein Anliegen ist.