- Standardsignatur14484
- TitelLuftgütemessungen und meteorologische Messungen des Umweltbundesamtes : Jahresbericht 2000
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2001
- Seiten86 S.
- MaterialBandaufführung
- ISBN3-85457-600-5
- Datensatznummer87055
- Quelle
- AbstractDas Umweltbundesamt (UBA) betreibt gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L; BGBl. I nr. 115/97) und Ozongesetz (BGBl. Nr. 210/92) sowie im Rahmen des GAW-Messprogrammes der WMO (http://www.wmo.ch) insgesamt 11 Messstellen in Österreich. Darunter fallen 9 Hintergrundmessstellen, an welchen die Luftschadstoffe Ozon (O3), Schwefeldioxid (SO2), und Stickstoffoxide (NO und NO2) sowie verschiedene meterologische Parameter erfasst werden. An drei dieser Standorten werden zusätzlich Gesamtschwebestaub (TSP)Ü, Kohlenmonoxid (CO), Blei (Pb) im Schwebestaub und Benzol (C6H6) sowie die nasse Deposition und deren Inhaltsstoffe gemessen, drüber hinaus an einem Standort partikuläres Sulfat (SO4¬®), Nitrat (NO3®), Ammonium (NH4+), Salpetersäure (HNO3) und Ammoniak (NH3). Im Rahmen von Vorerkundungsmessungen für das IG-L wurden 2000 die Messung von PM10 an drei Messstellen gestartet. Die Immissionsgrenzwerte in Anlage 1 des IG-L für SO2, Schwebestaub, NO2, CO, Blei im Schwebestaub und Benzol wurden an allen Messstellen der UBA eingehalten. Die Zielwerte in Anlage 3 des IG-L für Ozon wurden an allen Messstellen des UBA überschritten, die meisten Verletzungen wurden in Illmitz (an 94 Tagen) registriert; an den Messstellen im Bergland wurden Überschreitungen an 48 bis 79 Tagen beobachtet. Der Grenzwert der Vorwarnstufe des Ozongesetzes (0,200 mg/mß als MW3) wurde am 9.6.2000 und am 22.6. in Vorhegg und am 16.8. in Illmitz überschritten. Der Informations-Schwellenwert der RL 92/72/EWG für Ozon (0,180 mg/mß als MW1) wurde in Illmitz an 8 Tagen überschritten, in Pillersdorf und Vorhegg an je 6 Tagen, in Enzenkirchen an einem Tag. Der Schwellenwert zum Schutz der Vegetation wurde 2000 an den Messstellen in Mittelgebirgslage an 70% bis 83% der Tage überschritten, im außeralpinen Flach- und Hügelland an 44% bis 54% der Tage. Die Ozonbelastung weist in den letzten 10 Jahren keinen einheitlichen Trend auf; Fluktuationen der Belastung sind auf den starken meteorologischen Einfluss auf Ozonbildung und Ozontransport zurückzuführen. Im Jahr 2000 wiesen die Spitzenwerte ein durchschnittliches Niveau auf, während die Langzeitbelastung - vor allem im Nordosten Österreichs und im Hochgebirge - außerordentlich hoch war. Dafür dürfte einerseits die vergleichsweise warme und trockene Witterung v.a. im Osten Österreichs, aber auch ein Ansteigen der großflächigen europäischen Hintergrundbelastung verantwortlich sein. Die Hintergrundbelatung von S02 wird in ganz Österreich von großen Emittenten in den östlichen Nachbarstaaten Österreichs dominiert, sie ist dementsprechend im Nordosten Österreichs am höchsten und nimmt nach Westen deutlich ab; die niedrigsten Belatungen werden im innerhalpinen Raum beobachtet. Die SO2-Hintergrundbelastung ging seit 1997 in den höher belasteten Regionen stark zurück, wofür einerseits die Emissionsminderung in den österreichischen Nachbarstaaten, andererseits die vergleichsweise milden Winter verantwortlich sind. Die Belastung durch Gesamtschwebestaub ist in Illmitz im nordösterreichischen Flachland deutlich höher als an den im Mittelgebirge gelegenen Standorten St. Koloman und Vorhegg. St. Koloman und Vorhegg weisen einen Jahregang mit sehr niedrigen Konzentrationen im Winter und höherer Belastung im Sommer auf. In Illmitz führen Emissionen im regionalen Maßstab zusammen mit den ungünstigen winterlichen Schadstoffausbreitungsbedingungen zu stark erhöhter Belastung im Winter, während im Sommer das Konzentrationsniveau an allen drei Messstellen in einem ähnlichen Bereich liegt. Die Vorerkundungsmessungen von PM10 in Illmitz, St. Koloman und Vorhegg zeigen ein ähnliches räumliches Belastungsmuster und einen vergleichbaren Jahresgang wie Gesamtschwebestaub. Die Grenzwerte der EU-RL 1999/30/EG für PM10 wurden 2000 an allen Messstellen des UBA eingehalten. Die Hintergrundbelastung von NO2 wird von Emissionen in der weiteren Umgebung der Messstellen bestimmt, im Nordosten Österreichs spielt auch grenzüberschreitender Schadstofftransport eine Rolle. Die NO2-Hintergrundbelastung zeigt in den letzten Jahren keine wesentlichen Veränderungen. Die an den Hintergrundmessstellen erfasste CO-Belastung wird ganz überwiegend von einer regional einheitlichen und zeitlich wenig variablen, großflächigen Hintergrundkonzentration dominiert. In Illmitz spielen im Winter Emissionen in den Ballungsräumen Bratislava und Wien eine wesentliche Rolle, während in St. Koloman und Vorhegg Schadstofftransport aus den nahegelegenen Tälern einen geringen zusätzlichen Beitrag liefert. Bei Blei und bei Benzol (sowie den zusätzlich bestimmten Toluol und Xylolen) weist Illmitz eine deutlich höhere, aber noch deutlich unter den IG-L Grenzwerten liegende Belastung auf als St. Koloman und Vorhegg. Die Nähe zu den Ballungsräumen Wien und Bratislava ist für eine höhere Belastung verantwortlich, als sie im Mittelgebirge oberhalb der Haupttäler auftritt.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
---|---|---|---|---|
10011187 | 14484 | Monographie | Verfügbar |
Hierarchie-Browser