In den letzten Jahren vermehrten sich Berichte über Veränderungen des endokrinen Systems von Mensch und Tier, die durch hormonell wirksame Substanzen (z.B. Industriechemikalien, Arznei- und Pflanzenschutzmittel) hervorgerufen werden sollen. Diese Xenohormone stehen im Verdacht, die Gesundheit von Mensch und Tier zu beeinflussen. Das Umweltbundesamt untersuchte bereits 1998 die Zu- und Abläufe von österreichischen Kläranlagen auf ihre Belastung mit einigen Xenohormonen (Umweltbundesamt, 1999b). Als Leitsubstanzen wurden Stoffe mit östrogenem und androgenem Wirkungspotenzial ausgewählt. In der nun vorliegenden, bundesweiten Studie wurden Klärschlämme der selben Kläranlagen auf ihre Gehalte an diesen Leistubstanzen analysiert. Bei den meisten dieser Kläranlagen erfolgt eine anaerobe Schlammstabilisierung. Verschiedene Klärschlammarten (Nassschlamm, entwässerter Klärschlamm, kompostierter Klärschlamm) wurden untersucht und die Substanzkonzentrationen verglichen.