Gruener Bericht 1994 : Bericht ueber die Lage der oesterreichischen Landwirtschaft 1994 gemaess $ 9 des Landwirtschaftsgesetzes, BGBl. Nr. 375/1992

Wien

1995

272 S.

Bandaufführung

85220

Früherer Titel: Bericht über die Lage der Österreichischen Landwirtschaft

Die oesterreichische Wirtschaftsentwicklung 1994 profitierte vom konjunkturstabilisierenden Einsatz des wirtschaftspolitischen Instrumentariums im Jahr 1993 und der internationalen Nachfrage. Das Brutto- Inlandsprodukt stieg real um 2,7%. Die wachsende Beschaeftigung entlastete den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ging auf 6,5% zurueck. Fuer die Land- und Forstwirtschaft war 1994 ein gutes Jahr. Die Endproduktion der Land- und Forstwirtschaft nahm um 5% auf rd. 77,3 Mrd. S zu. Der Anteil am BIP betraegt 2,3%. Die Agrarpreise waren im Durchschnitt um rund 1,5% hoeher als 1993. Die kraeftige Erholung des Agrarsektors geht auf einen sprunghaften Anstieg des Holzeinschlags und hoehere Ernten an Getreide und Wein zurueck. Die Agrarquote an den Berufstaetigen fiel auf 4,9% und lag damit erstmals unter der 5%-Marke. Die Beschaeftigung von familienfremden Arbeitskraeften in der Land- und Forstwirtschaft hat mit rd. 31.300 Dienstnehmern (Juli 1994) in Oesterreich geringe Bedeutung und betrifft vor allem Spezialkulturen. Die Lohnsteigerungen in der Wirtschaftsklasse Land- und Forstwirtschaft betrugen durchschnittlich 2,4%. Fuer die Tourismus- und Freizeitwirtschaft war 1994 ein schwieriges Jahr. Der touristische Naechtigungsrueckgang betrug 3,7%. Auch bei den baeuerlichen Vermietern kam es zu Naechtigungseinbussen. Der gesamte Aussenhandel Oesterreichs (Exporte: 512,5 Mrd S; Importe: 628,8 Mrd. S) entwickelte sich 1994 aeusserst dynamisch, sowohl Ein- als auch Ausfuhren erreichten hohe Zuwachsraten. Beim landwirtschaftlichen Aussenhandel stieg der Export auf 20,0 Mrd. S (+16,9%) und der Import auf 38,6 Mrd. S (+12,2%). Die Deckungsquote verbesserte sich auf 52%. Fuehrend bei den Importsteigerungen der Ernaehrungsgueter waren Kaffee, Gewuerze und lebende Tiere. Auf der Ausfuhrseite waren vor allem bei Getreide und Getreideerzeugnissen sowie Tierfutter starke Steigerungen zu verzeichnen. Bei den landwirtschaftlichen Verarbeitungsprodukten stiegen die Exporte um 17,4% und die Importe um 10,1%. Fuer die Ernaehrung der Bevoelkerung stehen weiterhin ausreichend hochwertige Nahrungsmittel zur Verfuegung. Laut Ernaehrungsbilanz 1993/94 stieg der theoretische Selbstversorgungsgrad mit heimischen Nahrungsmitteln auf 99%.