Seit den spaeten 70er und fruehen 80er Jahren wird in einigen Teilen Oesterreichs, sowie Mittel- und Nordeuropas das Phaenomen der "akuten Nadelvergilbung" an Fichte (Picea abies) beobachtet. An ausgewaehlten Baumpaaren bestehend aus je einem "symptomfreien" und einem "vergilbten" Baum wurden Nadelproben, Holzproben aus dem Stamm- und Wurzelbereich sowie Bodenproben geworben. Vergilbte Fichten hatten signifikant hoehere Faeuleanteile in Wurzel- und Stammholz, geringe Kali-, Calcium- und Magnesiumgehalte in den Holzproben der Wurzeln und der unteren Stammscheiben. Eine Bilanzierung der absoluten Naehrelementgehalte im Stammholz im Verhaeltnis zu den Gehalten aller Nadeln in der Baumkrone ergab, dass im Holz der vergilbten Fichten bis zum 79-fachen an Kalium gespeichert wird, waehrend das Holz "symptomfreier" Fichten "nur" etwa das 1,5-fache an Kalium der Nadelmasse enthaelt. Die Bilanzierung von Calcium und Magnesium ergab aehnliche Resultate. Die Bodenanalysen zeigten keine signifikanten Unterschiede in den Naehrelementgehalten im Bereich der vergilbten bzw. der symptomfreien Fichten. Es wird daher angenommen, dass physiochemische Abwehrreaktionen, wie z.B. Kompartimentierung und Zellwandverstaerkung in Zusammenhang mit Faeulepilzbefall, die akute Nadelvergilbung der Fichten ausloest.