Die Arbeit sucht nach den Ansätzen ökologischer Ethik in den Statuten österreichischer Natur- und Umweltschutzorganisationen und dabei vor allem nach dem Schutzmotov. Zunächst wird ein Einblick in die in der Philosophie verbreiteten Begründungsstrategien ökologischer Ethik gegeben: Der anthropozentrische Ansatz sieht die Natur als Lebensgrundlage für den Menschen und fordert ihre Nutzung, ihre Pflege und ihren Schutz zum Wohl der Menschheit. Der weitaus verbreitetere nichtantrhopozentrische Ansatz behauptet, die Natur wäre nicht bloß Ressource für menschliche Bedürfnisse und Interessen, sondern verfolge selbst Ziele und Zwecke, sei ein wertvolles Wesen und müsse um ihrer selbst willen geschützt werden. Von den vielen Organisationen, die sich mit Natur- und Umweltschutz beschäftigen, wurden der "Umweltdachverband - ÖGNU" und das "Öko-Büro" und ihre insgesamt 45 Mitglieder ausgewählt. Die Analyse ihrer Statuten zeigt, daß die Vereine hauptsächlich anthropozentrische Begründungen für den Schutz von Natur und Umwelt angeben. Es geht ihnen dabei um die menschliche Gesundheit, um die Sicherung der Lebensgrundlagen für den Menschen, um die Lebensqualität, um ein Naturerlebnis und um die Liebe zur Heimat. Die anthropozentrischen Natur- und Umweltschutzargumente fügen sich harmonisch und logisch in die sonstigen Vereinsziele. Denn viele Vereine verfolgen neben dem Schutz von Natur und Umwelt andere antrhopozentrische Ziele wie die Förderung von Wissenschaft, Wirtschaft, Freizeitgestaltung, Jugendwohlfahrt, Pädagogik, oder sind Interessensvertretungen eines Berufsstandes, der Land- und Forstwirtschaft und anderer Gruppen. Nichtantrhopozentrische Aussagen haben in den Statuten einen geringen Stellenwert und sind wahrscheinlich eine Strategie der Vereine, die Ernsthaftigkeit ihres Schutzanliegens darzustellen.