Wenngleich der vorliegende Bericht die Darlegung der wirtschaftlichen Lage der Forstwirtschaft zum Ziele hat, darf die eminente Bedeutung des Waldes in seiner Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungswirkung nicht uebersehen werden. Die staendige Beobachtung der Veraenderungen am Wald und der Tendenzen ist daher nicht nur wegen der Sicherung der Nutzwirkung des Waldes von Bedeutung, sondern auch in Hinblick auf dessen Umweltwirkungen. Die Veraenderung des Waldzustandes und die damit verbundene Veraenderung seiner Wirkungen sind zum einen Ausfluss der Pflege und Nutzung des Waldes durch die Forstwirtschaft, zum andern aber in zunehmendem Masse durch aeussere Einwirkungen verursacht. Vorrangig sind hier die Wirkungen von Luftschadstoffen zu nennen, nicht minder gravierend die Einfluesse einer in weiten Teilen unseres Landes nicht waldgerechten Jagdausuebung, welche zudem noch durch zunehmende Beanspruchung der Natur durch touristische und extremsportliche Aktivitaeten verstaerkt werden. Die im Durchschnitt steigende Zuwachsleistung des oesterreichischen Waldes koennte sehrleicht ueber das Ausmass der Gefaehrdung der Stabilitaet der Waldoekosysteme hinwegtaeuschen. Einzelne Luftinhaltstoffe wirken sich ja zunaechst wachstumsfoerdernd aus. So traegt zum Beispiel der erhoehte Kohlendioxydgehalt der Luft zu vermehrter Assimilationsleistung der Baeume bei, gleichzeitig aber zur Versauerung der Boeden und nach ueberwiegender wissenschaftlicher Aussage auch zu langfristiger Klimaveraenderung. Der vermehrte Eintrag von Stickstoff in die Waldboeden wirkt vermutlich zunaechst ebenso produktionssteigernd, vermindert aber gleichzeitig die Stabilitaet und gefaehrdet ueberdies das Grundwasser. Dazu kommen eine ganze Reihe von Schadstoffen, die den Wald direkt oder als Vorlaeufer fuer andere agressive Stoffe schaedigen. Der Ausstoss des klassischen Schadensgases Schwefeldioxyd ist zwar in Oesterreich zurueckgegangen, die zahlreichen grenzueberschreitenden Immissionen fuehren aber dazu, dass der Anteil der Waldbestaende mit Ueberschreitung der Schadensgrenzwerte im Oesterreichdurchschnitt keine abnehmende Tendenz zeigt. Solange der Anteil der einzelnen Luftschadstoffe an der objektiv feststellbaren Gesamtschaedigung und die Art des Zusammenwirkens mehrerer Schadfaktoren noch nicht wissenschaftlich abgeklaert sind, muss die Zielrichtung der Forstpolitik die moeglichst umfassende Verbesserung der Luftqualitaet sein. Berechtigte Sorge muss der Forstwirtschaft die zunehmende Beeintraechtigung des Waldes durch Wild und Weidevieh bereiten. Waehrend das Schaelen der Rinde durch Hirsche eine leicht abnehmende Tendenz zeigt, wird die Waldverjuengung durch Verbiss nach wie vor stark gefaehrdet. Wenn auf drei Viertel der Waldflaeche eine den oekologischen Erfordernissen entsprechende Waldverjuengung ohne Schutzmassnahmen nicht mehr moeglich ist, weil insbesondere die wert.....
0 (Wald, Forstwirtschaft und Verwendung der Forstprodukte) 904 (Allgemeine regionale Darstellungen über Wälder und Forstwesen) 905 (Forststatistik. Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten) [436] (Österreich) [047.3] (Special reports)