- Standardsignatur13624
- TitelGeomorphologie des Kleinwalsertales und seiner Gebirgsumrahmung : Landschaftsformen zur Eiszeit und Nacheiszeit unter Einbeziehung der geologischen Verhältnisse : Karte der Geomorphologie des Kleinwalstertales / Scheid, Alexander
- Verfasser
- ErscheinungsortDornbirn
- Verlag
- Erscheinungsjahr2001
- Seiten96 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer84717
- Quelle
- AbstractFür die geomorphologische Darstellung des Kleinwalsertalses wurde eine Kombination aus farbiger, thematischer Karte (1:25'000) für Art und Verbreitung von Landschaftsformen, zughörigem Text und Bildteil (Fotos) gewählt. Was bedeutet die Geomorphologie? Um dies zu verdeutlichen, unternimmt der Verfasser zu Beginn den Versuch (Kap. 1) seine Sicht als Geomorphologe zu erklären und sich abzugrenzen von den Aufgabenstellungen der geologisch-tektonischen Forschungsrichtung. Um der Themenbreite - Geologie, Geomorphologie, Morphostratigraphie - gerecht zu werden, sind in Karte und Text nahezu alle für das Kleinwalsertal relevanten Formungsprozesse, außer Lawinen, angesprochen owrden. Die Karte enthält: - Stukturformen, - Hydrographie und fluviale Formen, - Rezente Massenbewegung- und Hangformen, - Karstformen, - Vorzeitlich-periglaziale und -nivale Formen, - Glaziale, glazifluviale und -lakustrine Formen. Was die Geomorphologische Karte betrifft, erstellt von A. Scheid (Büro für Rauminformation und Angewandte Geographie), so hat dabei der morphogenetische Ansatz Vorrang vor dem morphographisch beschreibenden bekommen. Die morphogenetischen Formengruppen werden durch unterschiedliche Farben kenntlich gemacht. Aus der Vielzahl konventionell angesprochener Formtypen, die in den meisten veröffentlichten, geomorphologischer Karten auftauchen, springen in dieser Darstellung einige heraus, auf die hier aufmerksam gemacht wird, da sie sont kaum behandelt werden oder nur in Spezial-Veröffentlichungen zu Sprache kommen. 1. Mehrere Beispiele von Bergzerreißung oder Talzuschub (Kap. 9.3): extrem langsame Hangmassenbewegungen von Felsgesteinen, die auch im Kleinwalsertal als Kennzeichen reliefstarker Gebiete der Erde vorkommen. 2. Bergsturz in der Melköde (Kap. 9.1.1): ein spontaner Massenversatz des Typs "Hart über Weich". Er konnte mit Hilfe des Bergsturzmoränen als spätglazial (Gschnitz-Stadium?) eingestuft und gebirgsmechanisch als Felsgleitung definiert werden. 3. Variation von Karformen (Kap. 5.1.4): es wird eine morphologische Typenunterscheidung vorgenommen und genetisch erklärt als Zusammenspiel von Skulptur- und Strukturformung. 4. Konfluenzsporn-Verebnungen (Kap. 5.1.1): das glazialerosive Glätten von Konfluenzspornen kann nach Auffassung des Verfassers zur Bestimmung der ehemaligen Eisstromhöhe zweier zusammenfließender Gletscher genutzt werden. 5. Unterscheidung zwischen Jung- und Alttransfluenzen (Kap. 5.1.2): die übergroße Mehrheit aller Transfluenzpässe der Gebirgsumrandung des Kleinwalsertales stellen Alttransfluenzen dar, über die während der letzten alpinen Großvergletscherung kein Eis mehr geflossen ist. 6. Karstrandebene mit Poljen (Kap. 8.3): am Nordwestrand des Kleinwalsertales wurde ein schwach-welliger, niedrig gelegenes Gebiet um das "Wäldele" als Karstrandebene bezeichnet. Es konnten drei grundmoränen-bedeckte Poljen unterschieden werden, in denen Karstquellen und Ponore vorkommen sowie postglaziale Karst-Canyonstrecken im Schwarzwassertal, dem lokalen Vorfluter. 7. Deltaterrassen eines ehemaligen Eisstausees nördlich Riezlern (Kap. 5.2.2 und 11.4): ein talaufwärts eingedrungener Gletscherarm des Stillach/Iller-Hauptgletschers verursachte eine Staulage mit glazialkustrinen Bedingungen. 8. Morphostratigraphie des Kleinwalsertales (Kap. 11): mit Hilfe aller Moränenstände des Untersuchungsgebietes wurde eine lokale, morphostratigraphische Altersabfolge erstellt und mit der international bekannten Würm-Spätglazial-Abfolge, wie sie an den Universitäten Innsbruck und Zürich verwendet wird, verglichen. Kartenbeilage 2, 1:40'000, zeigt die Moränenstände im Hoch- und Spätglazial der Würmeiszeit im Kleinwalsertal, wobei diese entsprechend ihrer morphostratigraphischen Zuordnung farbig unterschieden werden.
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