Unter den denkbar guenstigsten Voraussetzungen - dass der 200jaehrliche Retentionsbedarf in der Vegetationsperiode gering ist, - was nach wie vor bezweifelt werden muss (s. S. 3 bis 8), - dass waehrend der Vegetationsperiode nur etwa 200jaehrliche Hochwasser gestaut, aber in keinem Raum voll gestaut wuerden und - dass das erforderliche Retentionsvolumen dann tatsaechlich gleichmaessig verteilt werden koennte, verminderte sich die rein retentionsbedingte Beeintraechtigung der Umwelt gegenueber der ersten Umweltvertraeglichkeitsstudie betraechtlich. Mit dem groessten Teil der dort diagnostizierten erheblichen und nachhaltigen Beeintraechtigungen waere jedoch weiterhin zu rechnen, wie nachstehend angedeutet wird. Fuer den Raum Hartheim verblieben hauptsaechlich folgende nicht umweltvertraegl. Eingriffe und deren Auswirkungen: (1) Beeintraechtigungen durch Tieferlegung und Bauwerke (BFANL 1988, S. 44 bis 55) - bei Boden- und Gelaenderelief (S. 44 bis 46) - Sedimentation und Erosion (S. 46, 47) - Wasserhaushalt (S. 47 bis 49) - Mikroklima (S. 49 bis 51) - Vegetation und Tierwelt (S. 52 bis 55) und beim - Landschaftsbild (S. 55) (2) Auswirkungen von Retentionshochwassern - Gefahr starker Erosion in Schluchten und Waldbestaenden (BFANL 1988, S. 65) - Beeintraechtigungen der Tierwelt im Winter (S. 76). Eine ebenfalls deutlich negative Bilanz ergaebe sich bei Ausbleiben von Retentionsstauen waehrend der Vegetationsperiode auch in den beiden anderen Teilraeumen, - dem Bereich des Landeskulturwehres Breisach und - dem Raum zwischen Breisach und Burkheim. Hier sind beispielsweise die Erosionsgefaehrdung von Standorten und Bestaenden sowie die Querriegel und ihre Wirkungen einschl. der geplanten Inanspruchnahme von Flaechen fuer die Binnenentwaesserung als nicht umweltvertraegliche Eingriffe aufzufuehren. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Hochwasserschutzmannnahmen auch bei einem Wegfall der urspruenglich vorgesehenen Retentionsstaue in der Vegetationsperiode aus mehreren voneinander unabhaengigen Gruenden in der fuer die Umweltvertraeglichkeitsstudie vorgelegten Planung nicht umweltvertraeglich sind. Ueberdies wird aufgrund neuerer Erkennnisse dargelegt, dass Retentionsstaue in der Vegetationsperiode wesentlich haeufiger als durchschnittlich alle 200 Jahre erforderlich sein werden, weil die Vegetationsperiode laenger und das Winterklima durchschnittlich milder wird mit einer wahrscheinlichen Haeufung extrem nasser und trockener Wetterlagen und anomaler Jahreszeiten. Daher wird aus Sicht des Landschaftshaushaltes und Naturschutzes dringend empfohlen, mit der Bereitstellung von Rueckhaltevolumen und den dafuer notwendigen regelmaessigen Ueberschwemmungen in den Rheinauengebieten zu beginnen, in denen die standoertlichen Veraenderungen aufgrund von Eintiefung des Rheinbettes und Staustufenbau noch nicht so auenferne und ........