Der Forschungsbeirat resuemiert und bewertet im vorgelegten Bericht (Teil B) den heutigen Kenntnisstand. Er moechte durch die hier vorangestellten Zusammenfassungen der im Teil B ausfuehrlich behandelten Kapitel ein knappes Gesamtbild der heutigen Situation entwerfen. Die Anfang der achtziger Jahre vorhergesagten katastrophenartigen, irreversiblen Zusammenbrueche ganzer Waldoekosysteme sind nicht eingetreten, wie vom FBW bereits in seinem ersten Bericht 1983 festgestellt wurde. Dafuer haben sich die Shaeden allmaehlich ueber groessere Flaechen (europaweit) verbreitet und sind in exponierten Lagen (z.B. den Berg- und Schutzwaeldern der Gebirge) bereits zu einer latenten Bedrohung menschlicher Siedlungen und Bauten geworden. Auch haben sich Schaeden an verschiedenen wichtigen Laubbaumarten zu den anfangs verstaerkt bei Nadelbaeumen beobaachteten Schaeden hinzugesellt. Die Ursachenforschungt hat keine einfacahe, fuer alle Waelder gleichermassen gueltige Erklaerung gebracht und wird sie angesichts der vielfaeltigen Zusammenhaenge von Standorts-, Bestand-, Bewirtschaftungs- und Belastungsfaktoren auch nicht erbringen koennen. Einer allgemein gueltigen Erklaerung steht nach dem jetzigen Kenntnisstand entgegen, dass die Ursachen- Wirkungsketten durch unterschiedliche Standorts- und Belastungsbedingungen ueberlagert und variiert werden. Durch vielfaeltige Nutzung der Waelder (Holznutzung, Rodung, Beweidung, Streunutzung) wurde schon lange vor der Industrialisierung die Verarmung und Versauerung der Waldboeden anthoropogen beschleunigt. Seit Beginn der Industrialisierung haben hauptsaechlich durch die Emission von Schwefeldioxiden und Ammoniak bedingten Stoffeintraege aus der Atmosphaere grossflaechig den chemischen Bodenzustand in Richtung auf geringe Basensaettigung (Versauerung) und niedrige Vorraete an verfuegbaren kationischen Naehrstoffen teilweise bis in grosse Bodentiefe verschoeben. Die hierdurch ausgeloeste bodenchemische Dynamik und ihre Auswirkungen auf Durchwurzelung und Bodenbiologie sind noch unzureichend erforscht. Ihre Kenntnis ist fuer das Verstaendnis der zeitlichen Entwicklung der Waldschaeden unabdingbar. Die Auswirkungen der bodenchemischen Veraenderungen auf den Wasser- und Lufthaushalt des Bodens sowie seine mechanische Stabilitaet sind noch kaum untersucht. Ebenfalls unzureichend erforscht sind die zukuenftig zu erwartenden Auswirkungen auf die Gewaesserqualitaet (Gewaesserversauerung, Nitratbelastung). Die direkten Einfluesse luftgetragener Schadstoffe auf die oberirdischen Baumorgane sind schwierig nachzuweisen. Das liegt u.a. daran, dass neben der mittleren, andauernden Belastung auch die episondenhaft auftretenden Belastungsspitzen zu Schaeden fuehren, aber nur selten und nicht flaechendeckend nachgewiesen werden koennen. Hinzu tritt, dass die Wirkungen oberirdischer Belastungen aabhaengig sind von den bodenbedingten ...
48--05 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet). Erhebungen "Surveys") 425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 181.3 (Beziehungen zum Wasser, zum Boden; Wurzelbeziehungen) 114.6 (Biologie des Bodens (gleichlaufend mit UDK 631.46 geordnet))