Die Anbauversuche des ertragskundlichen Versuchswesens sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage für eine verantwortungsbewußte Beurteilung der Anbauwürdigkeit fremdländischer Baumarten. In dieser Untersuchung wird über 44 Anbauversuche der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt mit 23 Baumarten aus Japan, Nordamerika und Europa in Nordwestdeutschland berichtet. Die Versuchsanlagen decken ein breites geographisches, naturräumliches und standörtliches Spektrum ab. Sie wurden unter den waldbaulichen Ausgangssituationen Freifläche, kurzfristige und langfristige Überschirmung begründet. Einleitend werden die erprobten Baumarten und Provenienzen einschließlich der Charakteristika ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete und der wesentlichen Unterschiede zu den Anbaugebieten in Nordwestdeutschland vorgestellt. AnschlieÖßend folgt eine Beschreibung der Versuchsanlagen, einschließlich der umgesetzten Versuchskonzepte. Danach werden Standorte, Behandlungen und Entwicklungen der einzelnen Versuchsbestände eingehend beschrieben, um Kultur- und Bestandessicherheit, waldbauliche Behandlung sowie standortabhängiges Wuchsverhalten der Versuchsbaumarten aufzuzeigen. Für ausgewählte Versuche wird das Austriebsverhalten wichtiger Versuchsbaumarten untersucht, um ihr artspezifisches Frostrisiko zu klären. In einer Versuchsserie werden Humusformen und Auflagehumusmengen unter Abies veitchii, Abies homolepis, Abies grandis und Abies procera im Vergleich zu Picea abies untersucht. Ungeachtet der Unterschiede zwischen den natürlichen Verbreitungsgebieten und den Anbaugebieten kommen die nordamerikanischen Versuchsbaumarten und die mit der Japanlärche vergesellschafteten Tannenarten Abies veitchii und Abies homolepis mit den klimatischen Verhältnissen in Nordwestdeutschland gut zurecht. Nach den gezeigten Wuchsleistungen lag offensichtlich kein Versuchsstandort im Grenzbereich der erprobten Baumarten. In den Humusformen und Auflagehumusmengen gab es zwischen den untersuchten Tannenbeständen und den Fichten-Vergleichsbeständen keine wesentlichen Unterschiede.