Bezüglich des Ausgangsmaterials wird festgehalten, daß auf Grund der in Österreocj gegebenen geringen forstwirtschaftlichen Bedeutung der Holzart Robinie die forstliche Pflege und damit die Qualität des Rundholzes nicht zufriedenstellend ist. Dies zeigt sich einerseits in der geringen Schnittholzausbeute und andererseits am hohen Anfall an Ausschuß bei der Produktion der verleimten Produkte. Bei Betrachtung des Schnittholzes sind es neben den erscheinungsrelevanten Merkmalen - wie z.B. die ausgeprägte farbliche Differenzierung innerhalb dieser Holzart - die festigkeitsrelevanten und bruchbestimmenden Kriterien wir die - Schrägfasrigkeit und die - Astigkeit (große querschnitssbestimmende Äste), welche die Qualität dieser Holzart bestimmen. Auf Grund fehlender hartholzrelevanter Sortierkriterien in der national gültigen Sortiernorm ÖNORM DIN 4074-1 - die Verwendung von Sortierregeln für Nadelholz erscheint nicht zielführend - wird es als notwendig erachtet, festigkeits- und beanspruchungsgerechte Sortierkriterien - will man zukünftig vermehrt Harthölzer im Baubereich einsetzen - für Harthölzer zu definieren. Dies betrifft somit nicht nur die im Rahmen des vorliegenden Projektes exemplarisch untersuchte Hartholzart Robinie, sondern primär die forstwirtschaftlich bedeutenderen Harthölzer Buche, Eiche, Kastanie und Esche. Die Verwendbarkeit von Harthölzern im Baubereich hängt in hohem Maße auch von deren Verleimbarkeit ab. Es ist somit von Bedeutung, für verleimte Hartholzprodukte die geeigneten Leimtypen in Verbindung mit den entsprechenden Einsatzbereichen zu definieren. Im Falle der vorliegenden Robinien-Dreischichtplatten wurde die Verleimung mit PU-Leim - Collano Purbond 110 HB - durchgeführt. Bei den Versuchen an den Plattenelementen kann, wie auch an den stabförmigen Produkten aus Robinie, die Leistungsfähigkeit dieser Holzart erkannt werden (Biegefestigkeit fm,50 > 89 N/mm¬, Biege-E-Modul Em,50 > 17.670 N/mm¬, Rohdichte p50 >/gleich 730 kg/mß). Augenmerk ist jedoch auf die Qualität der Lamellen zu legen: - Geometrieabweichungen sollten vermieden werden - keine Rindeneinschlüsse - Geradheit der Querlamellen, um eine Mann-an-Mann-Verlegung ohne große Fugen zu gewährleisten. Weitere Untersuchungen (Witterungsbeständigkeit, Brandverhalten) an Plattenelementen erscheinen angebracht, zumal vor allem an den Einsatz für Außenanwendungen - Fassadenelemente, Brückenbau - gedacht wird.