Rindenpilze (Corticiaceae im weiten Sinn) bilden, wie der Name besagt, rindenförmige, also flächige, wenig strukturierte und oft unscheinbare, mit freiem Auge jedenfalls kaum unterscheidbare Fruchtkörper aus. Im Vergleich zu anderen Basidienpilzen (Basidiomyzeten) erfordert ihre Artbestimmung fast ausnahmslos mikroskopische Befunde. Selbst innerhalb der Pilzkunde berücksichtigten nur wenige floristische und ökologische Studien Rindenpilze annähernd vollständig. Angaben über Verbreitung, Lebensräume und Standorte rühren bislang oft von Einzelbeobachtungen her. Gezielte Erhebungen lassen deshalb wissenschaftlich neue Ergebnisse zu dieser Pilzfamilie erwarten. Parallel dazu bietet die Wahl eines Feuchtbiotops als Untersuchungsgebiet die Herausforderung, eine außerhalb von Pilzkennern weitgehend unbekannte Organismengruppe in das öffentliche und umweltpolitische Bewußtsein zu ziehen, gleichsam eine Brücke zwischen Naturwissenschaften und Naturschutz zu errichten.